Natellas Reisetagebuch – Tage 21, 22, 23, 24

Riesige Kandelaber Kakteen, bizarre Berge, Wanderdünen, diese unglaubliche Weite Baja California Mexiko – Natellas Reisetagebuch Tage 21, 22, 23, 24

Natella Borgetti in Mexico

Grenzübergang
Nach dem wir 3 letzten Tage in Kalifornien an der Grenze zu Mexico in den Städten Jucca Valley und El Campo verbracht haben und die Vielfältigkeit der Natur und wie mit dem Zoom vergrößerten Dimensionen allerlei Dingen der USA bewundert haben, sind wir nun an der Grenze, erfolgreich von Amerikanern rausgeschmissen worden und nach 5 Stunden bürokratischer Quälerei von ganz freundlichen, jungen, weiblichen mexikanischen Zollbeamterinnen ins Land reingelassen wurden. Die Grenzmauer ist wirklich sehr hoch (4-7 Meter hoch) okay das ist keine Mauer, das ist ein Zaun. Aber um so perverser ist dieser Zaun. Weil es ein gewaltig massives Konstrukt aus Metall ist und dazu noch so hoch, dass es bestimmt aus dem Weltall zu sehen ist, wie die Chinesische Mauer. Das hat auf mich so einen Eindruck hinterlassen. Ist absolut rein subjektiv. Wie ich schon in den Berichten davor erwähnt habe, mag ich es hinterher erst erfahren, wo ich war und was ich gesehen habe.

Lincoln Memorial
Warum ich es gerne andersrum mache, hat eine Vorgeschichte. Ich hatte in New York und in Washington solch eine Enttäuschung erlebt!
Die Freiheitsstatue wird in den Bildern, wenn man noch nie selbst dort war, so überdimensional groß dargestellt, sodass man denken würde, die Grüne Tante mit dem schönen Kopfschmuck, die aus dem Meer rausstecht, wirklich ein Riese ist. Aber ich habe sie wirklich erst mal suchen müssen! Ja, unglaublich, ich stand auf dem Pier 5 im Hafen von New York und musste wirklich mit den Augen, die Gute suchen, winzig ist sie! Beim Lincoln Memorial in Washington war ähnlich. Die Statue von sitzendem Präsidenten Lincoln ist schon groß, ja. Aber wie sie in den amerikanischen Filmen dargestellt wird, so überdimensional groß, ist diese auch nicht. Also um so überraschender ist es, wenn etwas dich sofort umhaut und du keine Erwartungen hast. Wie mein Kumpel Marc sagt, keine Erwartungen – keine Enttäuschungen. Allgemein hatte Marc diese Woche viele reflektierende Worte für den ersten Part unserer Reise gefunden. Zum Beispiel der Begriff Downsizing. Ich freue mich auf normale Größen von allen Dingen in Mexico, die nächsten 60 Tage. Keine übergroßen Bierdosen, Schampooflaschen, Pizzas, Pancakes, Autos, Straßen, Häuser. Es hat am meisten zu dem Kulturschock beigetragen. Man war erschlagen von den Dimensionen.
Also keine gezoomten Dinge mehr. Downsize. Normale Größen eben. Aber was ist schon normal auf dieser Welt!?

Alto
Straßenverkehr Mexico von einem Kulturschock zu dem anderen, das ist in Mexico eindeutig Straßenverkehr. Wenn du Empfehlung von den Einheimischen bekommst in Zone 60 lieber 80 – zu fahren, weil du nicht im „Fluss“ bist, da musst du echt dich erst mal neu justieren. Es ist auf den Straßen hier so, das Stoppschild (Alto ist Stopp) auf spanisch, nicht wirklich klar ist welche Funktion es hat. Aber die LKW- Fahrer sind sowas zuvorkommend, zu den Motorradfahrern zumindest. Weil die sehr hoch im Wagen sitzen, können die viel mehr weitersehen und helfen dir wirklich, wenn du in einer kurvigen Straße fährst und zum Beispiel begrenzte Sicht hast, was vor dem Treck ist, oder ob, jemand von vorne noch kommt, weil die Straßen sehr hügelig sind. Die LKW’s zu überholen, blinken die immer Links, was bedeutet „du kannst mich überholen, vorne ist kein Gegenverkehr“. Das war eine kurze Umstellung für mich, denn in EU ist meistens so, dass es rechts geblinkt wird um damit zu sagen „ich mache Platz frei, du kannst mich überholen“. Die Menschen hier sind sehr offen und hilfsbereit, als ich mitten auf der Landstraße anhalten musste, weil mein Schalthebel verlorengegangen war (BMW GS1250 Motorrad Krankheit;-)) wollte JEDER Vorbeifahrender anhalten und helfen.


Drogenbaron
Durch ein Vorkommnis im Dezember 2022 (irgendein Mexikanischer Drogenbaron wurde verhaftet und Militär und die Kartellleute haben ein Feuergefecht gehabt in dem 30 Leute gestorben waren) hat man in Mexiko überall Maskierte schwer bewaffnete Militärleute gesehen. Ich muss dazu nur sagen, ich habe den falschen Zeitpunkt für die Reise erwischt. Es ist schon unheimlich! Vor jeder Ortschaft (ca. 20 km.) stehen die nun und überprüfen wirklich Jeden. Als Marc und ich uns entschieden haben von der Gruppe abzukapseln, weil wir keine Mittagspause unterwegs machen wollten, hat auf dem Checkpoint, einer von den Soldaten, sogar versucht in unsere Taschen reinzuschauen, zum Glück kam hinter uns her ein gelender Wagen und der Soldat hatte plötzlich kein Interesse, was in unseren Taschen war. Ich denke wir sollten nicht mehr allein fahren!

Baja California Sur
Momentan sind wir seit 4 Tagen auf der fast Menschenleer Halbinsel von Mexiko Baja California. Unglaublich die Natur hier, wie nicht von dieser Welt! Riesige Kandelaber Kakteen, bizarre Berge, Wanderdünen, diese unglaubliche Weite und Passatwind von dem Pazifik… Das Wetter wird immer besser, je mehr man nach Süden kommt. Momentan genießen wir die 21-27 Grad Celsius. Man fährt hier stundenlang Serpentinen in den Bergen oder nur geradeaus in den Dünnen. Aktive Meditation nenne ich es. Es gibt hier nur eine Straße. Sprit zu bekommen, ist sehr schwierig, da keine Tankstellen, oder nur an 3-4 größeren Ortschaften. Also in 1300 km langer Halbinsel nur einige Tankstellen. Sehr abenteuerlich, wenn man ein Motorisiertes Fahrzeug fährt. Die Highway 1 verläuft in der Mitte der Halbinsel in Richtung Stadt La Paz, was nun unser Ziel in diesen Tagen ist, um dort die Fähre zu nehmen, um auf mexikanisches Festland rüberzukommen. Ich musste immer wieder über meine geliebte Insel Sylt dabei denken, nur 100-mal so groß!

Menschen haben hier schon vor 10 Tausend Jahren gelebt, Archäologen haben die Wandmalereien in den Höllen gefunden. Es gibt hier den einzigen Ort auf dem Erden, wo Wale ihre Kälber zur Welt bringen. Ich wollte schon immer mit den Walen mal schwimmen gehen;-) Es ist leider immer im Februar, daher werde ich viele kleine Wal Babys nicht sehen können. Sehr geheimnisvolle Halbinsel mit freundlichen Menschen und einmaliger Natur.

In 2 Tagen, wenn alles nach Plan läuft, sind wir auf einer Fähre.
Die Überfahrt durch Golf von Kalifornien von La Paz bis nach Culiacán dauert ca. 13 Stunden. Danach ohne Pause fahren wir weiter unsere Kilometer. Ich bin noch in dem Modus – Ride Eat Sleep Repeat, aber in ein paar Tagen wird ganz bestimmt meine Seele, mich wieder eintreffen. Momentan ist sie noch in Los Angeles und mein Körper schon in Mexico.. Apropos Essen, freue ich mich auf die Enshiladas und Tacos, Chilli und Papas Fritas!



Natellas Reisetagebuch

Zusammenfassung

Riesige Kandelaber Kakteen, bizarre Berge, Wanderdünen, diese unglaubliche Weite Baja California Mexiko – Natellas Reisetagebuch Tage 21, 22, 23, 24

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