Worauf es bei digitalen Zahlungen ankommt

Nikbin Rohany, CEO von Shore, berichtet aus seiner Perspektive über die Vorteile der Kartenzahlung

Nikbin Rohany, CEO von Shore

Heißes Sommerwetter bedeutet: Volle Biergärten und Außenbereiche von Restaurants. Dies sorgt für zusätzliche Einnahmen, die Gastronom:innen nach mehr als zwei Jahren Pandemie dringend gebrauchen können. Doch höhere Umsätze zu erzielen, könnte in den nächsten Monaten nicht leichter werden: So erhöhte sich die Inflationsrate im Juli nochmals, wie u. a. Business Insider berichtete, und lag damit in Deutschland bei 8,5 Prozent. Es liegt nahe, dass zahlreiche Bürger:innen in den kommenden Monaten gerade an Freizeitvergnügen, wie Restaurantbesuchen, sparen werden. Für die Gastronomie heißt das: Der Wettbewerb um die Gäste könnte sich verschärfen. Daher ist es wichtig, einen optimalen Kundenservice zu bieten. Dazu gehören auch vielfältige Zahlungsmöglichkeiten, insbesondere mit unterschiedlichen Karten.

Die Pandemie hat Kartenzahlungen einen großen Push gegeben, trotz der traditionellen Liebe der Deutschen zum Bargeld. Unter anderem aus Hygiene-Gründen hat sich das Bild hier entscheidend gewandelt: Wie eine aktuelle Studie von Mastercard zeigt, präferieren nun 59 Prozent der Deutschen das Bezahlen mit Karte oder dem Smartphone. Lediglich 38 Prozent bevorzugen nach wie vor Bargeld. Dabei fragen sich einige Gastronom:innen: Worauf muss ich bei der Einführung von Kartenzahlungen achten – und welche Chancen oder auch Stolpersteine warten dabei auf mich?

Kartenzahlungen sind ein Erfolgsfaktor

Kartenzahlungen und Mobile Payments sind inzwischen wichtige Erfolgsfaktoren für Gastronom:innen. Und das wird weiter zunehmen: 41 Prozent der Deutschen wollen in Zukunft noch mehr bargeldlos bezahlen als bisher. Hinzu kommt der rasante Anstieg von Mobile Payments, geben doch mittlerweile 61 Prozent der Befragten an, im letzten Jahr kontaktlos bezahlt zu haben. Mehr als jede/r Fünfte zahlt inzwischen, wenn möglich, immer kontaktlos, wie die Studie von Mastercard belegt. Daher kann es sich eigentlich kaum mehr ein Betrieb erlauben, keine digitalen Zahlungen anzubieten.

Einige Gastronom:innen zögern aber immer noch, vor allem aufgrund vermeintlich hoher Gebühren und langen Wartezeiten, bis das Geld auf dem Konto des Unternehmens ist. Diese Sorgen sind unbegründet. Denn auch Barzahlungen sind nicht umsonst, so fallen dort Kosten durch die Arbeitszeit, Lagerungskosten und Einzahlungsgebühren an. Zudem können leichter Fehler passieren, wodurch der errechnete Umsatz und der Kasseninhalt nicht mehr übereinstimmen.

Zudem gibt es inzwischen für beinahe jedes Unternehmen das passende Zahlungsmodell. So lohnen sich gerade für kleine Restaurants Terminals ohne monatliche Gebühren oder Abo-Modelle, die alle gängigen Karten akzeptieren und kontaktloses Bezahlen ermöglichen. Lange Wartezeiten auf das Geld sind ebenfalls ein Mythos: Es hängt vielmehr von der Bank ab, bei der sich das Geschäftskonto befindet, wie schnell eine Zahlung überwiesen wird. Zumeist gehen die Vorgänge jedoch deutlich schneller als bei einer “normalen” Überweisung.

Kartenzahlungen und Trinkgeld

Auch bei Trinkgeldern und Kartenzahlungen gibt es teilweise noch falsche Vorbehalte. Beispielsweise denken einige Gäste, dass das Geben von Trinkgeld bei Kartenzahlung entweder nicht möglich ist oder das Geld nicht beim Servicepersonal ankommt. Beides ist falsch – und diese Vorurteile können auch leicht widerlegt werden. So kann beispielsweise ein Dienstleister gewählt werden, bei dem das Trinkgeld gesondert gebucht werden kann und die Gäste können über diese Möglichkeit informiert werden.

In einigen Restaurants werden nur Kartenzahlungen ab einer gewissen Höhe akzeptiert – die häufig bei einem kurzen Afterwork-Drink oder Snack noch nicht erreicht werden. Suchen sich die Gäste aus diesem Grund eine andere Location, ist das für die Gastronom:innen unnötig verschenkter Umsatz. Daher sollten Kartenzahlungen möglichst für alle Beträge angeboten werden.

Die Vielfalt an Zahlungsmöglichkeiten abbilden

Nicht nur Girocard, Visa- und Mastercard werden von den Gästen zunehmend genutzt, sondern auch Mobile Payment, wie Apple- oder Google-Pay. Diese Möglichkeiten sollten auch von Restaurants angeboten werden. Neben dem reinen Angebot ist es mindestens genauso wichtig, die Mitarbeiter:innen entsprechend zu schulen, damit sie über die eingesetzte Technik Bescheid wissen. So müssen die Mitarbeiter:innen genau Bescheid wissen, wie sie sich bei Störungen verhalten sollten, welche Karten akzeptiert werden oder Funktionen, die Kartenlesegeräte genau anbieten. Oftmals bieten sogar die Zahlungsdienstleister entsprechende Schulungen an. 

Ausfall von Kartensystemen

Nicht zuletzt durch den Ausfall eines bestimmten Kartenlesegerätes von Verifone im Juli, worüber unter anderem die Tagesschau berichtete, sind Störungen bei Kartenzahlungen verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt. Die Störungen entstanden damals durch veraltete Geräte, die nicht mehr aktualisiert werden konnten.

Dabei sind Fehler bei Kartenzahlungen äußerst selten. Insgesamt setzen sich immer mehr sogenannte low-config-Modelle durch, bei denen fast alle Funktionen automatisiert ablaufen und die dementsprechend sehr stabil sind. Zudem sind Zahlungssysteme und damit verknüpfte Anwendungen zumeist mehrfach gesichert und somit nur äußerst selten selbst von Ausfällen betroffen. Wesentlich häufiger sind Probleme bei den lokalen Bedingungen, wie Ausfälle des Internets, falsche Bedienung oder auch fehlerhafte Konfigurationen.

Bei Konfigurationsproblemen kommt es zumeist auf die Kompetenzen und die Erreichbarkeit des Kundenservices an, weshalb Unternehmen die Service-Levels der Anbieter vorab unter die Lupe nehmen sollten. Wichtig ist es, dass regelmäßige Updates vorgenommen werden, wobei dies bei low-config-Modellen zumeist automatisch erfolgt. Kommt es doch einmal zu einem Ausfall, ist es wichtig, umgehend den Anbieter zu informieren. Bis das Problem behoben ist, sollte lösungsorientiert gedacht und den Kund:innen alternative Zahlungsmöglichkeiten, beispielsweise Zahlungen auf Rechnung oder via Paypal, angeboten werden.

Auch wenn Bargeld in den nächsten Jahren nicht komplett bedeutungslos wird, geht der Wandel klar hin zu elektronischen Zahlungen. Daher sollten es Restaurants nicht riskieren, eine wachsende Anzahl an Kund:innen zu verprellen – und stattdessen diese zusätzlichen Weg nutzen, um einen optimalen Kundenservice zu bieten.

Nikbin Rohany

Zusammenfassung

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