Berlin auf Platz 2 für Lebensbedingungen!

Im Wettbewerb um die Stadt mit dem attraktivsten Image setzt sich Paris gegen 50 andere Großstädte durch und verweist London auf Platz 2. Berlin und Amsterdam sind zum ersten Mal unter den zehn beliebtesten Metropolen, während Wien auf Platz 13 fällt. Die australische Stadt Sydney, seit 2011 eine der drei attraktivsten Städte, wird von Paris und New York überholt und fällt zurück auf den vierten Platz.

Das sind die Ergebnisse des aktuellen Anholt-GfK City Brand IndexSM 2015 (CBISM), der halbjährlich erscheint. Die dazugehörige Studie wurde zuletzt im September 2015 durchgeführt – circa zwei Monate vor den Anschlägen in Paris.

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Simon Anholt, unabhängiger Regierungsberater und Erfinder des Index, erklärt: “Unsere Studie wurde vor den November-Attentaten in Paris durchgeführt. Vertraut man den vergangenen Erfahrungen, verändern solche Anschläge die Wahrnehmungen der Menschen über eine Stadt nicht auf bedeutsame oder nachhaltige Art und Weise. Möglicherweise verändert sich das Verhalten der Leute mit Bezug auf Paris vorübergehend. Das Attentat beeinflusst jedoch nicht die Gründe, warum die Befragten die Schönheit, das kulturelle Leben oder die Lebensbedingungen, die die Stadt bietet, für attraktiv halten. Und das sind genau die Kategorien, die der CBI misst.“

Die Studie bewertet die Dynamik und Attraktivität jeder Stadt und bietet anhand von sechs Kategorien ein umfassendes und detailliertes Bild:

Presence – Präsenz (internationaler Status und Ansehen der Stadt)
Place – Standort (räumliche und klimatische Gegebenheiten sowie Transportmöglichkeiten)
Pre-requisites – Lebensbedingungen (Grundvoraussetzungen wie bezahlbare Unterkünfte und der Standard der öffentlichen Einrichtungen)
People – Bevölkerung (Freundlichkeit, kulturelle Vielfalt, Sicherheitsgefühl)
Pulse – Freizeitgestaltung (Möglichkeiten für kulturellen und sportlichen Betätigungen)
Potential – Potenzial (Entwicklungsmöglichkeiten in Wirtschaft und Bildung)

Paris erreicht einen der höchsten Punktgewinne insgesamt, übertrifft Sydney und London und sichert sich so Platz eins. Zuvor war die Stadt von ihrem ersten Platz in 2011 auf den dritten Platz in 2013 gefallen.

Zwei der großen Aufsteiger in den Top 10 sind Berlin und Amsterdam. Berlin überholt Amsterdam, Melbourne, Wien, Toronto und Washington D.C und springt von Platz 12 in 2013 auf einen komfortablen siebten Platz. Die Stadt Amsterdam ordnet sich – nach einem 11. Platz in 2013 – auf Rang 8 ein und überholt damit ebenfalls Melbourne, Wien, Toronto und Washington D.C. Mit Platz 10 rangiert Washington D.C. nun am unteren Ende der Top 10 Metropolen. Vor zwei Jahren belegte die amerikanische Hauptstadt noch den sechsten  Platz. Toronto und Wien zählen nicht mehr zu den zehn attraktivsten Städten. Sie fallen auf den elften beziehungsweise 13. Platz.

Bewertung in den Schlüsselkategorien
Mit Blick auf die sechs Kategorien des Index werden London, Paris und New York als die drei Städte mit einer starken internationalen Präsenz wahrgenommen. Wenn es um die Kategorie „Standort“ geht, führt Paris das Ranking an, gefolgt von Sydney und Rom. Hinsichtlich der „Lebensbedingungen“ liegt Sydney auf Platz eins, gefolgt von Berlin und Amsterdam.

Die australische Metropole zählt auch in der Kategorie Bevölkerung zu den beliebtesten Städten, gefolgt von Toronto und Amsterdam. Dagegen sind Paris, New York und London in der Kategorie „Dynamik“ am höchsten bewertet.
Betrachtet man die Kategorie „Potenzial“, führt New York das Feld an, gefolgt von London und Sydney.

Vadim Volos, Marktforschungsexperte für Public Affairs und Consulting und Leiter des NBISM bei GfK, erklärt: “Die Top 3 Städte – Paris, London und New York – verlieren an Boden in den Kategorien Lebensbedingungen und Bevölkerung. Das ermöglicht Städten, die insgesamt niedriger bewertet sind – so wie Toronto, Berlin und Amsterdam – sich in diesen Kategorien zu beweisen und im Gesamtranking Fuß zu fassen.“

Berlin (siebter Platz im Gesamtindex) springt in der Kategorie „Lebensbedingungen” auf den zweiten Platz. Amsterdam (achter Platz im Gesamtranking) gewinnt sowohl in der Kategorie „Lebensbedingungen“ als auch „Bevölkerung“ den dritten Platz und Toronto (elfter Platz im Gesamtranking) findet sich auf dem zweiten und fünften Platz in diesen Kategorien wieder. Barcelona und Wien (12. und 13. Platz im Gesamtranking) rangieren auf dem vierten beziehungsweise fünften Platz in der Kategorie „Standort“.

Die gesamte Bewertung der Top 10: (die letzten drei Jahre)
2015         2013     2011

1    Paris    3    1

2    London    1    2

3    New York    4    4

4    Sydney    2    3

5    Los Angeles    7    5

6    Rome    5    6

7    Berlin    12    11

8    Amsterdam    11    17

9    Melbourne    10    8

10    Washington DC    6    7

Die folgenden 50 Städte wurden im Rahmen der Umfrage bewertet:

Westeuropa: Amsterdam, Barcelona, Basel, Berlin, Brüssel, Dublin, Edinburgh, Genf, London, Madrid, Mailand, Paris, Rom, Stockholm, München

Zentral-/Osteuropa : Istanbul, Moskau, Prag, Wien, Warschau

Asien und Pazifik : Auckland, Bangkok, Beijing, Hong Kong, Melbourne, Mumbai, Seoul, Shanghai, Singapur, Sydney, Tokio

Nordamerika : Chicago, Denver, Los Angeles, New York, Philadelphia, Seattle, Toronto, Washington D.C., Dallas Fort Worth, Houston

Lateinamerika : Buenos Aires, Mexico-Stadt, Rio de Janeiro

Mittlerer Osten/Afrika : Kairo, Kapstadt, Doha, Dubai, Durban, Johannesburg

Der Anholt-GfK CBI SM Index bewertet das Image von 50 Städten im Hinblick auf die Präsenz, den Standort, die Lebensbedingungen, die Bevölkerung, die Dynamik und das Potential. Für die Studie im Jahr 2015 wurden insgesamt 5.166 Interviews durchgeführt. Diese setzen sich aus jeweils mindestens 500 Interviews in Australien, Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Russland, Südkorea, Großbritannien und den USA zusammen. Erwachsene über 18 Jahren wurden in den genannten Ländern online befragt. Unter Berücksichtigung der aktuellsten Parameter der Online-Bevölkerung, wurde die Stichprobe jedes Landes entsprechend der wesentlichen demographischen Merkmale der Online-Bevölkerung im jeweiligen Land, gewichtet. Dazu gehören unter anderem das Geschlecht, das Alter und die Ausbildung. Die Feldarbeit wurde zwischen dem 10. und 23. September 2015 durchgeführt.

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