Inaki Aizpitarte

Mit diesem Bericht beginnt eine Serie von Restaurantkritiken Pariser Restaurants des Berliner Foodbloggers Bernhard Steinmann.

Seit sechs Jahren finden wir Inaki Aizpitarte mit dem Restaurant Le Chateaubriand in der Liste der 50 weltbesten Restaurants (The World’s 50 Best Restaurants).
Aktuell auf Platz 27. Die neue Liste erscheint am 1. Juni 2015.

Die Gegend um 129 Avenue Parmentier, 75011, Paris, France, ist nicht wirklich chic, doch darauf kommt es uns nicht an.

Das Restaurant öffnet um 19:30 Uhr, ist nach einer halben Stunde voll besetzt und entwickelt eine erstaunliche Lautstärke. Wir sehen vorwiegend französisches Publikum.
Für den internationalen Touch müssen wir wohl herhalten.
Der Service ist engagiert, offensichtlich amüsiert, auskunftsfreudig und überaus freundlich.

Nachdem Inaki Aizpitarte die Küche inspiziert und die Crew eingeschworen hat, scheint seine Arbeit getan. Er schnappt seinen Motorradhelm und entschwindet.

Nach einem Glas Champagner serviert der Service die Amuse Bouches.
U.a. Sardinen im Teigröllchen,
würzig und schmackhaft.

Das Besteck wird in diesem frühen Stadium noch nicht gewechselt. Auch gut.

Die Menüwahl bleibt dem Gast erspart. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Das bedeutet, es gibt ein Menü welches täglich wechselt und Frische garantiert.
Damit sind die positiven Aspekte des Essens fast schon abgehandelt.

Das folgende Gericht nenne ich „Meeresbrise“.
Wir finden Muscheln, Radieschen, Cocos und Blümchen.
Auffallend leichte und unaufdringliche Säurenoten sowie der Geschmack salziger Flüssigkeit.
Gewöhnungsbedürftig.

Ravioli im Fenchelsud
Ein sehr schmackhafter Sud, ein einsamer Ravioli.
Es fällt mir schwer dies noch als Purismus durchgehen zu lassen oder diesem gar noch zu schmeicheln. Meine Ansprüche an ein Restaurant oder Bistro möchte ich auch nicht zur Allgemeingültigkeit erheben.
Doch die Küche sollte diese Anspruchslosigkeit nicht zeigen.

Kartoffelchip mit Himbeerstaub, Zwiebeln, kleine Fischstückchen, Rettich
Das Gericht ist recht scharf ohne dass es störend oder gar übertrieben wirkt. Erneut fällt uns ein schmackhafter Sud auf, in welchem sich das Fischlein offensichtlich wohlfühlt.

Ente, Ampfer, Holunderblüten, Couscous, Erbsen, Essig
Ente gut, alles gut, möchte man fast aufatmend sagen.
Die Ente ist saftig, leicht rosa gebraten.
War die Küche bisher recht eindimensional, finden wir hier etwas breiter angelegte Aromen. Das Fleisch ist überaus köstlich, dezente Röstaromen koalieren mit Säure- und Bitternoten.
Der Höhepunkt der Nr. 27 in der Welt ?

Der Autodidakt Aizpitarte, früher Landschaftsgärtner und Geschirrspüler, der Rock-Star unter den Köchen, wie schon zu lesen war, hat an diesem Abend eine harte Prüfung für seine Gäste bereitgehalten.

Den vollständigen und bebilderten Bericht gibt es wie immer auf
www.bsteinmann-gourmet-unterwegs.de

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