365 kg Fleisch im Jahr! Klimakiller

Weniger Fleisch auf dem Teller schont das Klima – DGE unterstützt Forderungen des WWF nach verringertem Fleischverzehr

Eine Umstellung des Ernährungsverhaltens kann erheblich zum
Klimaschutz beitragen. Der World Wide Fund For Nature Deutschland (WWF)
ging in einer Studie der Frage nach, welche Auswirkungen unsere
Lebensmittelauswahl auf den globalen Ressourcenverbrauch sowie das
Treibhauspotenzial hat. Insbesondere eine fleischbetonte Ernährung kann
dazu beitragen, dass naturbelassene Regionen in Agrarland umgewandelt, die
Artenvielfalt der Erde gemindert und wichtige Lebensräume zerstört
werden, so die Studienergebnisse des WWF, die er am 1. April 2015 in Berlin
vorstellte[1]. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
begrüßt die Offensive zum verringerten Fleischverzehr und spricht sich
sowohl aus Gründen der Gesundheitsförderung als auch der Nachhaltigkeit
für einen geringeren Verzehr von Fleisch, Fleischwaren und Wurst aus.

In der Klimabilanz pflanzlicher und tierischer Lebensmittel gibt es
deutliche Unterschiede. Nahezu 70 % der Treibhausgasemissionen unserer
Ernährung lassen sich auf tierische Lebensmittel zurückführen, auf
pflanzliche Produkte dagegen nur etwa 30 %. Auch in der Nutzung der
Agrarfläche, die für Ernährungszwecke kultiviert wird, zeigt sich ein
ähnliches Bild: Nach Angaben des WWF dienen fast 70 % der Tiererzeugung,
30 % dem Anbau pflanzlicher Lebensmittel. Eine Ernährung mit mehr
pflanzlichen Lebensmitteln würde dem Klimaschutz und der besseren
Ausnutzung der landwirtschaftlichen Nutzfläche dienen. In der vollwertigen
Ernährung nach den Empfehlungen der DGE stellen pflanzliche Lebensmittel
die Basis dar. Die Bevorzugung von Gemüse und Obst sowie Getreideprodukten
und Kartoffeln dient sowohl einer gesunderhaltenden als auch einer
nachhaltigen Ernährung. Tierische Lebensmittel sollten in kleineren
Portionen und möglichst fettarm den Speisenplan ergänzen.

Die Realität sieht allerdings anders aus: In Deutschland verzehren Männer
über 1 000 g Fleisch, Fleischerzeugnisse und Wurstwaren pro Woche. Damit
überschreiten sie deutlich den von der DGE zugrunde gelegten
Orientierungswert von 300 bis 600 g pro Woche. Frauen liegen mit knapp
600 g pro Woche an der oberen Grenze. Von der wünschenswerten Menge von
400 g Gemüse pro Tag erreichen Männer und Frauen hingegen nur ein
Drittel.

[1] WWF Deutschland: Das große Fressen. Berlin (2015):

www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/das-grosse-fressen/

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