Frankfurt kulinarisch auf Platz eins

Etablierte Sternerestaurants, spannende Neueröffnungen und jede Menge gastronomisches Potential: Frankfurt hat sich fraglos zu einer kulinarischen Hochburg entwickelt. Eine aktuelle Rangliste von S.Pellegrino untermauert diesen Trend jetzt mit handfesten Zahlen. Verlierer im kulinarischen Metropolenvergleich ist Berlin. Bei den Bundesländern liegt mit Baden-Württemberg ein altbekannter Musterschüler vorne, der Osten der Republik schwächelt. Beste weibliche Küchenchefin ist Douce Steiner.

Wo sind sie, die besten Restaurants Deutschlands? In Baden-Württemberg oder doch eher im gastronomischen Epizentrum Sylts? Eine Antwort liefert die „S.Pellegrino Kulinarische Auslese“. In dieser Publikation der gehobenen Gastronomie werden jedes Jahr die Ergebnisse von sieben Restaurantführern (Michelin, Gault Millau, Varta, Schlemmer Atlas, A la carte, Der Feinschmecker, Falstaff Restaurantguide) als übersichtliches Gesamtergebnis in einem Buch zusammengefasst. Gemeinsam auf dem Spitzenplatz: „Schwarzwaldstube – Traube Tonbach“ (Harald Wohlfahrt), „Vendôme“ (Joachim Wissler) sowie das „Waldhotel Sonnora“ (Helmut Thieltges). Spannend wird es beim genaueren Blick auf die Metropolen und Bundesländer. Hier offenbaren sich nämlich einige deutliche Unterschiede. So kann sich in diesem Jahr, als kleine Überraschung, ausgerechnet Frankfurt die kulinarische Krone aufsetzen.

Metropolen im Vergleich: Höchste Restaurant-Dichte in Frankfurt
2.000 ausgewählte Restaurants verzeichnet die „16. S.Pellegrino Kulinarische Auslese 2015“. Davon entfallen ganze 289 Restaurants auf die sechs größten Städte in Deutschland. An der Spitze: Berlin mit 67 Restaurants. Es folgen München (64), Hamburg (55). Köln (38), Frankfurt (36) und Stuttgart (29). Ein eindeutiges Ergebnis, könnte man meinen. Was aber passiert, wenn die Anzahl der gelisteten Restaurants in Relation zur Einwohnerzahl gesetzt wird? Hier ergibt sich ein komplett anderes Bild. Klar auf dem ersten Platz: Frankfurt, die Stadt mit der höchsten Restaurant-Dichte. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl teilen sich 100.000 Frankfurter 5,13 Toprestaurants, errechnet aus den 701.250 Bewohnern, die Wikipedia aktuell dokumentiert. Ein Spitzenwert, wie auch der Vergleich mit den direkten Konkurrenten deutlich macht. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz: Berlin. Hier kommen nur 1,94 Toprestaurants auf 100.000 Einwohner.

Bundesland-Ranking: Baden-Württemberg punktet, der Osten schwächelt
Im Duell der Bundesländer gibt es einen unangefochtenen Spitzenreiter. Baden-Württemberg setzt sich mit 452 Restaurants klar an die Spitze. Allein Baiersbronn – die heimliche Gourmet-Hauptstadt Deutschlands – steuert 12 Platzierungen bei. So ist es auch kaum verwunderlich, dass der Abstand zum Zweitplatzierten, Nordrhein-Westfalen, ganze 90 Restaurants beträgt. Das bevölkerungsreichste Bundesland kommt auf 362 Platzierungen und kann sich damit knapp vor Bayern (334) positionieren. Es folgt – schon mit ein wenig Abstand zum Führungstrio – Rheinland-Pfalz (178). Ganz hinten im Ranking: Sachsen-Anhalt (18) sowie die beiden Schlusslichter Bremen und Thüringen (jeweils 16). Generell scheint gerade in den neuen Bundesländern noch kulinarischer Nachholbedarf zu herrschen. Einzig Mecklenburg-Vorpommern schafft es, sich einen Platz im Mittelfeld zu sichern.

Beste Küchenchefin kocht im Breisgau
Küchenchefinnen sind in der männlich dominierten Spitzengastronomie rar. Doch auch hier gibt es positive Ausnahmen: Köchinnen, die sich gegen ihre Kollegen behaupten können und weit vorne im Ranking mitmischen. Bestes Beispiel ist Douce Steiner. Ihr Restaurant „Hirschen“ in Sulzburg (Breisgau-Hochschwarzwald) landet auf Platz 54 und ist damit das beste weiblich geführte Haus in Deutschland. Gute Platzierungen heimsen aber auch die Berlinerin Sonja Frühsammer („Frühsammers“, Platz 95) und Anna Sgroi („Anna Sgroi“, Platz 155) aus Hamburg ein.

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