Aruba

Aruba isst Blumen: Kochen mit Moringa, Frangipani und Koko Robona –
Wein aus Meertraube, Kaschu und Karambole

Dem internationalen Gastro-Trend mit Blumen zu kochen, folgt jetzt die niederländische Karibikinsel Aruba. Der Insulaner und passionierte Pflanzensammler Frank Kelly berät einheimische Küchenchefs, wie und welche Blüten sie bei der Speisenzubereitung nutzen können. Um dieses Wissen weiterzuverbreiten, hat der hauptberufliche Banker das Unternehmen Taki Greens gegründet, mit dem er sich in seiner Freizeit der weiteren Erkundung der essbaren Pflanzenwelt Arubas widmet. Auch der Winzer Vicente Kock experimentiert bei seinen Weinen mit neuen Kombinationen aus herkömmlichen Weintrauben mit einheimischen Früchten.

„Ich denke, einheimische Blumen zu genießen, ist eine tolle Möglichkeit, Aruba wirklich authentisch und auf einmalige Weise kennen zu lernen“, wirbt Frank Kelly für seine Heimat. Zu seinen floralen Kochzutaten zählen die Orchideen-artige Moringa mit ihrem leicht pfeffrigen Geschmack und die aromatische auch Wachsblume oder Tempelbaum genannte Frangipani, die gut zu Desserts passt. Der Koko Robona-Strauch findet mit seinem subtil salzigen Geschmack besonders bei der Zubereitung von Meeresfrüchten Verwendung. Zu den Lokalen, in denen die Blüten-Küche genossen werden kann, gehört das trendige White Modern Cuisine in Noord mit seinem Chefkoch Urvin Croes. Dort enthält der „Arubanische Sommer-Salat“ eine Mischung aus 30 Zutaten und einheimischen Blumen, die je nach der Verfügbarkeit bei den lokalen Bauern variieren www.whitecuisine.com .

Auf Grund der geringen Niederschlagsmenge und starken Sonnenstrahlung gedeiht auf Aruba eine eher karge Vegetation mit Kakteen in allen Formen sowie holzigen Sträuchern. Eine der wenigen einheimischen Obstpflanzen ist die Shimarucu, die zur gleichen Familie wie die Acerola gehört. Die kirschartigen Früchte verfügen über einen süß-sauren Geschmack und einen besonders hohen Vitamin C-Gehalt. Zur Erntezeit sieht man häufig Arubaner über die Insel streifen und die wild wachsenden Früchte für ihre Familien pflücken, auch wenn heute das Interesse an der Produktion von Shimarucu-Marmelade und -Sirup gegenüber früheren Zeiten nachgelassen hat. In der Vergangenheit wurde das Obst auch medizinisch genutzt und fand gegen Durchfall Verwendung.

Vino Vince – arabische Trauben plus tropische Früchte
Ein weiteres einheimisches Obstgewächs ist der Sea Grape Tree, deutsch: Meertraubenbaum. Die „Druif“ genannten Reben werden wie herkömmliche Weintrauben gekeltert und ergeben einen vollmundigen, fruchtigen Wein, der zu besonderen Gelegenheiten ausgeschenkt wird. Doch auf einem Areal von 600 Quadratmetern gibt es auch rund 200 traditionelle Rebstöcke, mit denen Winzer Vicente Kock jährlich 400 Flaschen keltert. Der hohe Wasserverbrauch der Weinstöcke macht ihre Kultivierung so schwierig und verhindert einen Ausbau des Betriebs. Doch die klimatischen Bedingungen bringen auch Vorteile: So haben rebenschädigende Insekten keine Überlebenschancen auf der Insel, und die Wärme ermöglicht die Lese zwei Mal im Jahr. Einige von Vicente Kocks Pflanzen stammen aus der arabischen Welt, da ihr Klima dem auf Aruba ähnelt. Den Trauben mischt der Winzer zehn bis 15 Prozent anderer Früchte wie Kaschuapfel (in Deutschland sind vor allem die als Cashew bezeichneten Kerne des Baumes bekannt), arubanische Kirsche oder die Sternfrucht Karambole bei. Dies verleiht dem „Vino Vince“ seinen unverwechselbaren Geschmack. Trotz der Nachfrage einheimischer Restaurants vertreibt Vicente Kock seine Tropfen ausschließlich im eigenen Geschäft in Santa Cruz, Sombre 22a (Tel.: +297 585 3995).

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