Versteckte Fette in vermeintlich Gesundem

Auch Lebensmittel, die als gesund gelten, können einen hohen Fettgehalt aufweisen. Das ist das Fazit einer stichprobenartigen Untersuchung des VKI an insgesamt 31 Produkten. Geprüft wurden u.a. vegetarische Aufstriche, Salate, Bio-Knabbereien, Müsliriegel und Sandwiches. Bei rund einem Drittel der getesteten Nahrungsmittel lag der Fettgehalt dabei über 20 Prozent. „Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, wie wichtig konsumentenfreundliche Nährwertangaben sind“, erklärt VKI-Projektleiterin Birgit Beck. „Leider wurde eine klare Kennzeichung – etwa in Form der Lebensmittelampel – in Österreich bisher nicht umgesetzt.“ Sämtliche Testergebnisse im Detail und weitere Informationen zum Thema gibt es unter www.konsument.at sowie ab 28.08. in der Septemberausgabe der Zeitschrift KONSUMENT.
Schon ein Blick auf die Zutatenliste zeigt: Fett steht bei vielen Lebensmitteln erstaunlich weit oben. „Und zwar auch bei Produkten, bei denen man das nicht von vornherein vermuten würde“, informiert VKI-Expertin Beck. Bio-Bananenchips von Spar natur pur etwa enthalten einen Fettanteil von rund 32 Prozent. Viel Fett fanden die Tester aber z.B. auch im Bio Vitalgebäck mit Kürbiskernen von Hofer, in der Magermilchjoghurt-Erdbeer Schokolade von Yogurette, im Müsli-Mix von Balisto sowie mehreren anderen Produkten.

„Als Faustregel gilt, dass nicht mehr als 30 Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Fett gedeckt werden sollten“, erklärt Birgit Beck. „Doch oft nehmen wir Fett zu uns, ohne es richtig zu merken.“ Rund zwei Drittel der Tagesration, so die Expertin, werde in Form von versteckten Fetten konsumiert. „Das heißt, in Form von Fetten, die für Konsumentinnen und Konsumenten mehr oder weniger ‚unsichtbar’ sind.“

Umso wichtiger sei eine einfach verständliche Kennzeichnung auf der Verpackung, meint die Ernährungswissenschaftlerin. Doch wer auf eine fettarme Ernährung achten möchte, dem wird es derzeit nicht leicht gemacht. So müssen etwa die Angaben auf der Packung erst auf die tatsächlich konsumierte Portionsgröße umgerechnet werden. Nicht nur werden diese auf den Produkten oft nicht angegeben – häufig werden sie auch künstlich klein bemessen. „So lassen sich auch fette Produkte gesünder rechnen, als sie sind“, erklärt Beck.

Eine mögliche Lösung für dieses Problem ist die in Großbritannien bereits erfolgreich eingeführte Lebensmittelampel. Durch ein simples Farbleitsystem wird dabei angegeben, wie hoch der Anteil an Fett, gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker in einem bestimmten Produkt ist. „Die Ampel ist auch wissenschaftlich gut abgesichert und hat sich in der Praxis bewährt“, berichtet Birgit Beck. „Dennoch hat man sich in Österreich bedauerlicherweise bis heute nicht dazu durchringen können, sie umzusetzen.“

Den ausführlichen Test Versteckte Fette gibt es unter www.konsument.at sowie in der Septemberausgabe der Zeitschrift KONSUMENT

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