Honig aus Brandenburg

Wer sich hierzulande in früheren Jahrhunderten das Leben versüßen wollte, griff üblicherweise zu Honig. In Zeiten von Bio und Regional steigt seit Jahren die Nachfrage für das heimische Naturprodukt. 1990 brach die Honigerzeugung in Brandenburg so sehr zusammen, dass notleidende Gärtner und Landwirte in einem Modellprojekt sogar auf Hummeln als Befruchtungshelfer verfielen. Ganz offensichtlich ist die märkische „Bienenkrise“ überwunden. Seit Jahren steigt – auch dank der beharrlichen Unterstützung des Brandenburger Agrarministeriums – die Zahl der Imker und Bienen. Erhalten und entwickelt werden konnte auch eine der besten deutschen Bienenforschungsstätten, das Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V. (LIB), wie das Ministerium in seinem Landtagsbericht zum Thema Bienenförderung unterstreicht.

Honig ist nicht einfach nur Süßungsmittel. Er enthält rund 190 Inhaltsstoffe, die der Gesunderhaltung dienlich sind. Traditionell steigt der Honigabsatz im Winterhalbjahr.

Für die allermeisten Imker ist die Bienenhaltung ein Zubrot. Nach Angaben des LIB gehen im Land immerhin auch 15 Berufsimker diesem Gewerbe nach.

2012 gab es landesweit insgesamt 3.539 Imker mit etwa 38.900 Bienenvölkern. Im Vergleich zu den Ergebnissen der Abfragen Ende 2002 mit 2.391 Imkern und Ende 2007 mit 2.759 Imkern nahm die Zahl der registrierten Bienenhaltungen um 48 Prozent in zehn Jahren beziehungsweise um 28 Prozent in den letzten fünf Jahren zu.

Die Imkerschaft hat sich damit verjüngt und ist kein Alte-Leute-Hobby, wie dies in Kinderbilderbüchern immer gern dargestellt wird: Unter den Brandenburger Jungimkern finden sich etliche Frauen der Altersgruppe 25 bis 35, Männer gehören zu den Jahrgängen zwischen 40 und 60.

Neu ist das steigende Interesse nicht nur in Brandenburg, sondern auch in Berlin. Stadtimkern ist hier ein Trend, der in jüngster Zeit zunehmend Anhänger findet.

Im Ergebnis gibt es auch mehr heimischen Honig: 2008 1.145 Tonnen, 2010 1.239 Tonnen, 2011 1.239 Tonnen. Der Honigertrag liegt je Volk bei 35 bis 37 Kilogramm im Jahr.

Für 2013 wird aufgrund des nassen Frühjahrs ein eher durchschnittliches Jahr erwartet. Allerdings differieren die Erträge regional erheblich.

Neuimkerförderung
Für die Förderung von Neuimkern wurden vom Brandenburger Agrarministerium 2005, 2006, 2008 und 2009 Lotto-Mittel bereitgestellt. Seit 2010 ist die Unterstützung von Neuimkern über die EU-Honig-Verordnung möglich. Die Höhe der Zuwendung beträgt maximal 50 Prozent der nachgewiesenen Ausgaben, insgesamt jedoch nicht mehr als 1.000 Euro je Zuwendungsempfänger. In der Summe aller Jahre wurden über 400.000 Euro für die Neuimkerförderung reserviert und so 425 Neuimker mit 2.491 Bienenvölkern unterstützt. Alle Mittel wurden stets ausgeschöpft.

Unterstützung der Bienenzucht und Honigerzeugung
Auf der Grundlage der Honig-Verordnung stellt das Land Geld zur Verbesserung der Erzeugungs- und Vermarktungsbedingungen zur Verfügung. Bis 2015/16 können jährlich für Projekte des LIB und der Imkerverbände 300.000 Euro ausgereicht werden. Die förderfähigen Maßnahmen beziehen sich auf Schulungen, darunter auch zur Ausbildung von Bienensachverständigen, den Aufbau von Lehrbienenständen, die Beschaffung technischer Geräte, auf die Bekämpfung der Varroose, auf die Trachtbeobachtung, die Verbesserung der Honigqualität, auf die Förderung von Neuimkern und auf Forschungsprojekte im LIB. Für Investitionen in die Imkerei kommt auch das Förderprogramm für einzelbetriebliche Investitionen in landwirtschaftlichen Unternehmen in Frage. Für die EU-Förderperiode 2014 bis 2020 soll das Programm neu aufgelegt werden. Imker, die die im Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte genannte Mindestgröße von 100 Bienenvölkern erreichen oder überschreiten, können für die Errichtung oder Modernisierung von unbeweglichem Vermögen und den Kauf von neuen Maschinen und Anlagen eine Förderung von 20 Prozent der förderfähigen Ausgaben erhalten. Das Mindestinvestitionsvolumen beträgt 20.000 Euro.

Weiterhin erhält der Landesverband Brandenburgischer Imker e.V. jährlich weitere Zuwendungen in Höhe von 27.500 Euro. Die Landesmittel dienen als Anteilsfinanzierung für die Schulung der Imkervereine, zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit, für die Öffentlichkeitsarbeit und zur Förderung der Bienenzucht (zum Beispiel Leistungsprüfungen, Verwendung geprüfter Herkünfte in der künstlichen Besamung).

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