Man kann auch in London schlecht essen

Ausgerechnet beim berühmtesten Fernsehkoch der Welt schmeckt es nicht! Nach drei tollen Tagen in London, haben wir jetzt zum ersten Mal daneben gegriffen

Jamie Oliver, der bekannteste britische TV Koch scheint wohl Kasse zu machen. Anders als sein deutscher Wegbegleiter Tim Mälzer, der ein anständiges Lokal in Hamburg führt – die Bullerei – hat Jamie Oliver Kettenrestaurants gestartet.
Die bewirbt er wie folgt:
“We’re proud to say that every one of our restaurants is unique – from the daily specials on the blackboard, to the look of the menus, to the design of the restaurants themselves. Whichever one you go to, you’ll always get fresh ingredients and beautiful recipes, all cooked with love and passion.”

Ich hatte bisher immer eine hohe Meinung über Jamie Oliver gehabt. Also freuten wir uns, als wir entdeckten, dass es im Flughafen Gatwich einen “Jamie’s Italian” gab. Und auch die Preise waren für einen Flughafen recht zivil. Und wir waren hungrig. Das passte!

Wir hatten auch einen relativ schönen Platz fast am Fenster. Der Tisch war auch fast sauber. Positiv: Wie überall in UK gibt es gratis Leitungswasser. Auch “al dente” soll hier geben, da anders als bei anderen Ketten wie Strada oder Carluccios alles frisch zubereitet wird.
Wir bestellten für Junior die Spaghetti Bolo mit Salat und frischen Apfelsaft (6 Pfund), für mich die Spaghetti Norma (11 Pfund) und für Madame ein Schweinekotelett (13 Pfund). Alles zivile Preise.

Wir freuten uns schon. Es kam das Essen der Erwachsenen. Aber kein Kinderessen. Das kam Minuten später. Junior war aber auch als erster fertig. Der 7jährige hatte die Miniportion Nudeln und den kleinen Salat sofort aufgegessen. Saft kam keiner.

Das Kotelett war zu Tode gebraten, saft- und kraftlos mit starken Röstaromen auf der Unterseite.
Die Spaghetti waren einfach nur scheusslich. Die Haut der Auberginen war komplett verkohlt, so dass das ganze Gericht wie Kohle schmeckte.
Ich tauschte mit meiner Frau, weil wir Hunger hatten und hofften, das jeweils andere Gericht sei besser!
Mittlerweile quengelte Junior, er sei hungrig. Also fragte ich, ob es “seconds”, also Nachschlag gab. Ja, selbstverständlich. Die Marge bei den Nudeln muss trotz Salat und kleinem Saft, den es dann später gab, enorm sein. Die Nudeln werden nur durch die Tomatensosse gezogen, vielleicht bleiben 10 gr Fleisch hängen. Aber Recht hat er: Gerade unsere Kinder essen zu viel Fleisch! Wir bestellten dann noch eine Kugel Eis für Junior und einen Saft. Wir hatten vergessen, dass dieser ja inklusiv war.

Der Kellner fragte uns, wie es schmeckte, war aber nicht sonderlich interessiert und empfahl uns stattdessen den Blick in die Dessert Karte. Wir hatten nun aber komplett das Vertrauen verloren und verlangten die Rechnung. Wir wollten den Besuch unter Erfahrung abbuchen und nicht wieder hin.

Aber die Rechnung erstaunte uns dann doch. Die 2. Portion Spaghetti wurde voll als Kindermenü berechnet. Nun verlangte ich nach der Geschäftsführerin. Der tat alles ganz schrecklich leid. Dass wir so schlecht gegessen haben, so etwas kommt sonst nie vor und zog die beiden Kindermenüs von der Rechnung ab. Warum die Kindermenüs? Keine Ahnung.

Wir zahlten dann die 28 Euro, rundeten sogar auf 30 auf. Flughafen ist nun mal schlecht und teuer. Wir haben keine bösen Gefühle, werden aber auch nicht noch einmal dort essen gehen.

Danach holten wir uns bei Pret-a-manger 2 Sandwichs und 2 Salate. 14 Pfund. Wir aßen es im Flugzeug. Alles war richtig lecker. Wir wissen, was wir in London in der Zukunft machen werden!

Gucken Sie sich auf Facebook die Fotos an:
www.facebook.com/media/set/?set=a.10151590693278124.1073741845.168996673123&type=3

Die Homepage von Jamie’s Italian:
www.jamieoliver.com/italian/home

Unsere Empfehlungen für London:
The Ledbury: www.gourmet-report.de/artikel/344479/The-Ledbury/ – vielleicht Londons bestes Restaurant
Für Fish & Chips empfehlen wir das Andaz in der Liverpool Street: www.kochmesser.de/component/name,Fish-Chips/option,com_gourmet/task,article/id,344127
Plum Valley: leckerer Kantonese im Chinatown – durchgehend Dim Sum, günstig:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151588901558124.1073741844.168996673123&type=3
Mandarin Oriental – Dinner bei Heston Blumenthal – super relaxed und oberlecker: www.gourmet-report.de/artikel/344476/London-preiswert-fuer-Feinschmecker/

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