Schottland Gourmet Tour 2013

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Am Folgetag hatten alle besseren Restaurants geschlossen Oder waren ausgebucht Wir probierten zuerst die Brasserie im Scottsman. Jedoch verließen wir das Restaurant wieder. Kein Kellner konnte auch nur irgendeine Angabe zu den Speisen oder Getränken machen. Da hatten wir Angst, dass die Küche ähnlich ahnungslos ist. Im Balmoral, dessen Sternerestaurant ausgebucht war, empfahl uns der Concierge einen angenehmen Italiener, wo wir schön al Dente Pasta aßen.

Dann ging es nach St. Andrews. Dem berühmten Universitätsort, an dem der Golfsport geboren wurde. Wir mieteten uns im Old Course Hotel, einem Leading Hotel, das den ältesten Golfplatz der Welt überblickt, ein.  Das Old Course entspricht, was man von einem guten 5 Sterne Hotel erwartet. Die Zimmer zum Golfplatz haben einen sensationellen Blick. Die Mitarbeiter des Hotels sind liebevoll bemüht, manchmal aber auch unwissend. Unser Sohn wurde mit einem Teddy und einem Plastikgolfset, sowie Kinder-Slippers und Bademantel begrüßt. Wirklich sehr, sehr nett! Am ersten Morgen weckte mich der Radiowecker um 6.55 Uhr.
Voreingestellt. Das blöde Ding war kaum ausstellbar. Ich bat später die Rezeption, den Wecker auszustellen. Am nächsten Tag klingelte der Wecker mit Alarm 2 bereits um 6.35 Uhr. Es dauerte 30 Minuten bis ich im Halbschlaf das Ding aus bekam. Selbst wenn man den Stecker rauszieht, klingelt es weiter alle 5 Minuten! Das sollte in so einem Haus nicht passieren!

Auch das Fine Dining Restaurant des Hotels, Road Hole, besuchten wir natürlich. Es ist das gleiche Restaurant wie zum Frühstück. Mit wunderschöner Aussicht auf den Old Course Golfplatz. Leider ist hier der Service ganz weit weg vom internationalem Standard. Offenbar ein Ausbildungsproblem, denn selbst die stellvertretende Restaurantleiterin weiß nicht, wie man serviert. Das ist etwas schade. Von unseren drei Hauptgerichten kamen nur zwei, das dritte kam nach dem die Restaurantleiterin erst einmal neue Gäste platzierte und ich protestierte. Dabei gab es bei sieben besetzten Tischen sechs Kellner und drei Köche. Vom Junior wurde das Besteck nicht immer gewechselt. Wie soll er Gourmet lernen, wenn selbst die Kellner es nicht wissen?
Vorspeisen: Meine Ravioli mit Hirsch war ein einziger Brei – ich fragte extra bei der Bestellung, ob die al dente gemacht werden, die handgefischten Jakobsmuscheln aus Skye dagegen sensationell! Junior war von seinem Melonenschiffchen mit Erdbeeren und Fruchtmark begeistert. 
Bei den Hauptgerichten hatte ich einen wunderbaren, aber recht kalten Schweinebauch mit zähen Hummer, die Gattin hatte einen saftigen aber kalten Seeteufel und Junior ein trockenes Hühnerfilet mit zu starkem Grillaroma, wie es die Engländer lieben. Junior begeisterte sich bei dem Desert „Knickerbockers Glory“, die Gattin hatte ein modisches Anis Soufflee oder so etwas. Ich enthielt mich. Wir zahlten 116 GBP.
Insgesamt war die Küche noch okay, der Service für ein Leading Hotel jedoch unterirdisch.

Bereits am Vortag besuchten wir das ebenfalls am Golfplatz gelegene MacDonald Rusack Hotel. Dessen Service war deutlich besser, die Küche etwas ambitionierter. Die Gattin war neugierig und bestellte das 5 Gang Menü, mir und Junior reichten drei Gänge. Der Hirsch der Gattin war exzellent, vermutlich Neuseelandhirsch. Uns blieb sonst nichts besonders im Gedächtnis, weder positiv noch negativ. Höchstens, dass der Käsegang ein Langweiler war und mein Dry-aged „Medium“ Fleisch gut durch war. Fish & Chips von Junior waren gut! Wir zahlten 130 GBP. 
Das nächste Mal würde ich eher wieder in den Keller des Hauses in den Gastropub gehen, wo ich auf vorherigen Reisen immer gut und günstig aß. Allerdings ohne diese perfekte Aussicht auf das 18. Loch des Golfplatzes. Anyway, es ist der beste McDonald in dem ich jemals aß.

Nach St. Andrews ging es weiter nach Loch Ness. Das ist eine dreistündige Fahrt auf enorm schmalen Strassen. Man wird nicht nur durch Schilder sondern auch durch Buse und LKWs erinnert, dass Fahrzeuge auf die eigene Fahrbahn geraten können. Es ist enorm anstrengend, darauf zu achten, in der eigenen engen Fahrbahn auf der falschen Seite zu fahren und dass niemand einen frontal rammt. Oft musste ich komplett stehen bleiben. So konnten wir die teilweise sensationelle Natur nur aus den Augenwinkeln genießen. Die Gattin nannte manchmal den Platz in cm, den man noch auf der linken Seite hatte …

Lesen Sie die Folge drei unserer Schottland Reise:
www.gourmet-report.de/artikel/344153/Schottland-Gourmet-Tour-2013/

Fotos: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151444817998124.1073741830.168996673123&type=3

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