Japans außergewöhnliche Museen

Das „Land der aufgehenden Sonne“ bietet nicht nur imposante Landschaften, faszinierende Großstädte und historische Tempelanlagen – es kann auch mit außergewöhnlichen Museen und Ausstellungen aufwarten.

Weltweit einzigartig dürfte das Omiya Bonsai Art Museum in Saitama, im Ballungsgebiet von Tokio, sein. Die Züchtung von Bonsai-Pflanzen gehört in der Region zu den traditionellen Erwerbszweigen. Das erst 2010 eröffnete Haus präsentiert die schönsten und oft äußerst wertvollen Pflanzenkunstwerke, aber auch Töpfe, Steine und Malereien mit Bonsai-Motiven. Es versteht sich zudem als Zentrum zur Förderung der Bonsaikultur und unterhält ein Archiv, das die Entwicklung vom neunten Jahrhundert bis in die Gegenwart zeigt. In der näheren Umgebung können Besucher in zehn Bonsaigärten die edel getrimmten Bäume und Pflanzen bewundern. www.bonsai-art-museum.jp

Liebhaber der Mangakultur werden sich im Kyoto International Manga Museum wohl fühlen. Es beherbergt ca. 300.000 Mangas und Comics aus der ganzen Welt, von den neusten Ausgaben bis hin zu den ersten Veröffentlichungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung ist in mehrere Sektionen unterteilt, von der Geschichte des Mangas und dessen soziale Bedeutung, über Anime, die „bewegten“ Mangas und Cosplays bis hin zum gesamten Entwicklungs- und Produktionsprozess. Jeder Bereich wird auch in englischer Sprache erklärt. www.kyotomm.jp

Nicht jedes Land kann von sich behaupten, ein Museum zu haben, das von einem international renommierten Modedesigner initiiert und geleitet wird: Issey Miyake ist einer der Direktoren des 21_21 Design Sight Museum, im „Tokyo Midtown“ Komplex. Das über- und unterirdisch jeweils nur eingeschossige Gebäude steht inmitten der Hochhäusern des Tokioter Stadtteils Roppongi. Dieses avantgardistische Museum mit einem Dach aus gefaltetem Stahl und der längsten Doppelglasscheibe der Welt nimmt sich dem Thema Design mit all seinen Facetten an. Noch bis 20. Januar 2013 werden die Werke des renommierten japanischen Grafikers Ikko Tanaka gezeigt. Im Jahr 2013 stehen dann beispielsweise eine interaktive Ausstellung über die Bedeutung von Design im Alltag sowie eine weitere über die Wirkung und den Einfluss von Farben auf dem Programm. www.2121designsight.jp

Das National Museum of Emerging Science and Innovation (Miraikan) ist ein neuer Typus von Wissenschaftsmuseum, das die Besucher direkt mit dem Wissen des 21. Jahrhunderts verbindet. Für Spezialisten und Laien bietet es ein Forum, um die zukünftige Rolle von Wissenschaft und Technik neu zu definieren. Hier geht es unter anderem um Innovationen in den Bereichen Umwelt, Biowissenschaften und Informationstechnologien. Besucher können zum Beispiel eine DNA durch ein Mikroskop betrachten, sich auf eine virtuelle Reise mit einem Raumschiff begeben, um auf die Erde von oben zu blicken oder mit einem der beliebten japanischen Roboter kommunizieren. Im März beginnt eine Sonderausstellung über Geld „It’s all about money“ – hier haben Besucher die Möglichkeit, an Experimenten teilzunehmen, die das persönliche Verhältnis zum Geld und dessen Einfluss auf die individuellen Verhaltensweisen aufzeigen. Die Test wurden von Neuro- und Wirtschaftswissenschaftlern sowie Psychologen entwickelt. Die Ausstellung wird sich aber auch mit all den positiven und negativen Auswirkungen des Geldes auf die Gesellschaft befassen. www.miraikan.jst.go.jp

Eine einzigartige Kombination von Museum und Hotel bietet das Benesse Art Site Naoshima, indem es auf kongeniale Weise Natur, Architektur und Kunst verbindet. Der vom Stararchitekten Tadao Ando errichtete Komplex aus vier Gebäuden besticht durch ungewöhnliches Design und beherbergt mehrere Museen, die teilweise unter der Erde liegen. Das Benesse House Museum zeigt moderne Kunstwerke, die die Künstler teilweise direkt vor Ort geschaffen haben. Doch diese sind nicht nur im Museum zu bewundern, sondern auch im Hotel und an den Stränden der Seto-Inlandsee, die das Gebiet umsäumen. Im nahegelegenen Waldstück werden im Ufan-Museum Objekte des gleichnamigen renommierten Künstlers Lee Ufan ausgestellt, und das Chichu-Art Museum präsentiert neben Bildern von Claude Monet die faszinierenden Raum-Licht-Installationen des kalifornischen Künstlers James Turrell und die minimalistischen Werke von Walter de Maria. Die mit Kunst ausgestatteten Hotelzimmer sind übrigens in den unterschiedlichen Gebäuden verteilt und bieten herrliche Ausblicke auf die üppige Natur. www.benesse-artsite.jp/en

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