Raus aus der Produktion von Biokraftstoffen

Biomasse ist ineffizient und steht in direkter Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion

Anlässlich der heute vorgestellten Studie „Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) fordert Bioland einen europaweiten Ausstieg aus der Produktion von Biokraftstoffen. „Die Förderung von Biosprit und Biodiesel über festgelegte Biokraftstoffquoten verstärkt die Flächenkonkurrenz zur heimischen Lebensmittelproduktion und ist schlecht für die Umwelt“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.

Bioland kritisiert das Ziel der EU, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent des Treibstoffes für Transportzwecke aus Biomasse bereitstellen zu wollen. Die Bundesregierung verfolgt ähnliche Ziele, die zusätzliche Flächen beanspruchen und Umwelt nachhaltig belasten. Bioland fordert daher einen schnellen Ausstieg aus den staatlich verordneten Biokraftstoffquoten auf Bundes- sowie auf EU-Ebene.

Die Politik sollte erneuerbare Energien gezielt fördern. Photovoltaik, Solarthermie und Windenergie sind deutlich effizienter. Deren Flächen- und Treibhausgasbilanzen sind der Bioenergie vom Acker weit überlegen. Auch die Umweltbeeinträchtigungen sind niedriger. Die Einsparung von Energie und Verbesserung der Energieeffizienz müsse absoluten Vorrang haben, so Plagge.

„Die Förderung von Bioenergie aus Biomasse sollte sich auf solche Formen konzentrieren, die nicht in Konkurrenz zur heimischen Lebensmittelproduktion stehen“, fordert Plagge. Allein die Produktion von Biodiesel aus Raps belegt in Deutschland fast 1,0 Millionen Hektar wertvolle Ackerfläche. Diese Fläche könnte zum Beispiel zur Verdopplung des Biolandbaus genutzt werden.

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