Fünf Sterne für ein Kloster

Rund zwei Autostunden nordwestlich von Madrid befindet sich das Fünf-Sterne-Hotel Abadía Retuerta LeDomaine. Das Hotel mit eigenem Weingut liegt am Fluss Duero, mitten im Anbaugebiet Sardón del Duero. Sein Herz ist der edel ausgestattete Weinkeller, seine Seele das aus dem 12. Jahrhundert stammende Kloster. 19 Zimmer und zwei Suiten entstanden hier unter der Federführung des italienischen Architekten Marco Serra, der die historischen Grundmauern bewahrte, sorgfältig renovierte und dem Gebäude die Standards eines Luxushotels verlieh.

Einst Speisesaal der Mönche, treffen sich heute Gourmets im gotischen Ambiente des Restaurants, um sich von den Kochkünsten des Schweizer Küchenchef Urs Bieri verzaubern zu lassen. Eine Reproduktion des Gemäldes „Das letzte Abendmahl“ aus dem 17. Jahrhundert krönt das Edelrestaurant. Abadía Retuerta LeDomaine wurde im März 2012 eröffnet, die Übernachtungspreise beginnen bei 290 Euro pro Person mit Frühstück. Weitere Informationen unter www.ledomaine.es

Die Geschichte des Klosters datiert zurück ins Jahr 1143. Damals spendete die Tochter des Lord von Valladolid, Doña Mayor, der Kirche “terras et vineas”. Auf diesem Grundbesitz baute und gründete Sancho Ansúrez, ihr Neffe, das Kloster Abadía Santa Maria de Retuerta für den Prämonstratenser Orden, dem er sich in Frankreich angeschlossen hatte und den er nun auf der Iberischen Halbinsel fördern wollte.

Schon damals war das Interesse des Ordens an Kunst groß, wie die vielen Fresken zeigen. Auch heute können diese und viele weitere Gemälde aus neuerer Zeit bewundert werden. Abadía Santa Maria de Retuerta war das erste Kloster, das der Orden in Spanien gründete, 1931 wurde es deshalb zu einem historisch-künstlerischen Denkmal von nationalem Interesse erklärt.

Das luxuriöse Hotel überrascht mit einer interessanten Kombination aus romanischer, barocker und gotischer Bauweise. Der klassische benediktinische Aufbau von Kirche, Kreuzgang, Speisesaal und Kapitelsaal wurde aufrechterhalten. Zahlreiche Bogengänge, geometrisch angelegte Kreuzgänge, die spätromanische Kirche mit ihren drei Kirchenschiffen und der zentral gelegene Klostergarten unterstreichen in ihrer Nüchternheit den eleganten, aristokratischen Charme des Hotels, das mit allen technischen Neuheiten ausgestattet ist. Ein separat angelegter Skulpturengarten wurde von dem deutschen Bildhauer Ulrich Rückriem bestückt, der in einem Block gebrochene Steine verdoppelt und teilt.

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