Das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen

Ausgelaugte Böden, Wassermangel, steigende Nahrungsmittelpreise: Es wird immer schwerer, die Menschen auf der Erde zu ernähren. Zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli 2012 plädiert die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. für eine gerechtere Wirtschaftspolitik und geringeren Fleischkonsum.

16.000 Liter Wasser sind notwendig, um ein Kilogramm Rindfleisch zu erzeugen, für ein Kilogramm Getreide wird nicht einmal ein Zehntel dieser Menge benötigt. Immer mehr Wald wird gerodet, um Weidefläche für Rinder zu schaffen, immer mehr Pestizide und Düngemittel verwendet, um Futtermittel anzubauen. Die Folgen für die Menschen vor allem in den Ländern des Südens sind gravierend: Die Böden laugen aus und vertrocknen. Weil Ackerfläche knapp wird, werden in vielen afrikanischen, asiatischen und osteuropäischen Ländern Kleinbauern von ihrem Land vertrieben und geraten in Not. „Wir müssen dringend weniger Fleisch essen, damit Menschen in allen Teilen der Welt genug zum Leben haben“, sagt Saphir Robert von der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband).

Robert kritisiert vor allem, dass Grundnahrungsmittel wie Mais und Getreide nicht mehr für die Ernährung der Menschen, sondern als Futter für Tiere oder zur Energieerzeugung verwendet werden. „Das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen“, so die Referentin der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. „Unter- und Mangelernährung sind Folgen falscher Ernährung und falscher Politik – und zwar in den Industriestaaten.“

Saphir Robert verweist auf einen Bericht der Ernährung- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Danach kann die globale Landwirtschaft beim heutigen Stand der Technik sogar 12 Milliarden Menschen ausreichend ernähren. Der vor allem von den reichen Ländern des Nordens verursachte Klimawandel und die Übernutzung der Böden führt aber in einigen Ländern zu immer schlechteren Ernten. „Nicht die steigende Weltbevölkerung ist die wahre Ursache für Hungerkatastrophen, sondern in erster Linie eine einseitige und ignorante Politik“, sagt Saphir Robert.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.oeko-fair.de. Tipps für eine gesunde und verantwortliche Ernährung gibt es in den Themenheften „Fleisch genießen“ und „Klimafreundlich essen“ der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V., zum Bestellen oder Download unter www.verbraucher.com

Gourmet Report stimmt dem zu. Weniger, aber besseres Fleisch. Kein Nahrungsmittel als Benzinersatz.

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (3 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.