Kochkurse in Darmstadt für Feinschmecker

In Wolfgang Krafts Kochstudio in der Wilhelminenpassage treffen sich Menschen, die sich vorher noch nie gesehen haben, und die nur eines eint: die Freude am Genießen selbst zubereiteter Mahlzeiten.

Manche Wunder kann man vorhersagen. Wolfgang Kraft erlebt sie immer wieder in seinem Kochstudio in der Wilhelminenpassage. Da treffen sich Menschen, die sich vorher nie gesehen haben, und die nur eines eint: die Freude am Genießen selbst zubereiteter Mahlzeiten. Kraft kann mit hundertprozentiger Treffsicherheit vorhersagen, dass ihnen der Gesprächsstoff während des fünfstündigen Kochseminars niemals ausgehen wird und sie nach dem gemeinsam eingenommenen Menü am festlich eingedeckten Tisch fast als Freunde scheiden werden.

„Wir sind von Natur aus Gastgeber, und wir haben Spaß am Kochen“, sagt er über sich und seine Frau Gertrud, die Inhaberin des vor 24 Jahren eröffneten Geschäfts namens Küchenmeister ist. Mit der Kochschule fing es klein an. Mal wurde im früheren, wesentlich kleineren Ladengeschäft provisorisch vorgeführt, wie vielfältig Wok-Gerichte sein können, mal wurden Muffins gebacken oder Fische fachgerecht zerlegt. Es gab nur einen Herd, aber Stimmung war immer, sagt Kraft.

Dann bot sich den Krafts die Chance, in der Passage ein frei gewordenes Geschäft dazuzumieten und es zum Treffpunkt für Genießer zu machen. Die Kurse werden von 16 Köchen und einer Köchin gehalten. Einige haben sich direkt gemeldet, andere kamen zufällig dazu. Abate Sheferawe aus Äthiopien zum Beispiel, von allen nur Abi genannt, fiel Wolfgang Kraft auf, weil er immer ganz ausgefallene Küchenutensilien kaufte. So kam er mit dem Maschinenbauingenieur ins Gespräch und erfuhr, dass dieser leidenschaftlich gern kocht und auch die entsprechende Ausbildung hat.

Kraft stellte Abi auf die Probe: Er durfte den Kunden die äthiopische Küche nahebringen und zeigte schnell, dass er gut mit den Leuten umgehen, Arbeitsgruppen einteilen, sie während der langen Zubereitungszeit bei Laune halten und dabei immer den Überblick behalten konnte. Inzwischen ist er einer der eifrigsten und beliebtesten Kochlehrer im Studio.

Bananenbrot und Sushi

Bei ihm kann man nicht nur lernen, Bananenbrot zu backen, sondern auch nebenbei ein Gewürzseminar machen. Berbere, eine scharfe Mischung aus Chilipulver, Ingwer, Knoblauch, Koriander, Piment, Ajowan und den getrockneten Früchten der Weinraute, lässt er sich von seiner Mutter in Äthiopien zubereiten und schicken. Von ihr hat er Kochen gelernt – und Achtung vor Nahrungsmitteln. Manchmal wurde er weggeschickt, um fehlende ein bis zwei Esslöffel Öl zu holen – für mehr reichte das Geld nicht.

Unter Krafts Gastköchen sind auch Stars aus Funk und Fernsehen wie TV-Koch Carsten Dorhs und Meikel Pedrana, der den Hörern des Hessischen Rundfunks samstags mit Saisonrezepten den Mund wässrig macht. Aus Düsseldorf kommt Kiyoshi Hayamizu. Der in Japan ausgebildete Sushi-Koch bringt alle Zutaten mit, sie reichen reiskorngenau, um alle Kochschüler zu sättigen.
www.kochschuledarmstadt.de

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