Taj Palace Hotel, Delhi Indien

Zum Abschluß unserer Indienreise wollte ich uns noch mal was Gutes gönnen und buchte ein teures Club Zimmer im Taj Palace Hotel. Als wir ankamen, wurden wir von einer Rezeptionistin in der Halle abgefangen, die mit uns erst zur Rezeption und danach in den 8 Stock zu der Club Rezeption ging. Die Club Rezeption erinnerte an alte Sowjetzeiten. Es war ein Schreibtisch mitten im Flur an den Fahrstühlen. Der Rezeptionist hatte die Schnelligkeit nicht erfunden. Er bot uns Saft an. Der dann nicht kam. Ich musste 2x nachfragen, das letzte Mal nach 30 Minuten auf dem Zimmer. Auf meine Frage, ob ich auch Roomservice Breakfast bekäme, meinte er: „Yes, but you have to pay it!“.
Ich bat um ein ruhiges Zimmer in der Reservierung. Ich bekam direkt an der Rezeption/Fahrtsuhl ein Zimmer zugewiesen, dass ich ablehnte.

Das nächste Zimmer roch unangenehm. Es war eine Mischung aus Rauch und Formaldehyd. Das folgende Zimmer hatte diesen Geruch auch, aber nicht so stark. Es kommt wohl aus der Klimaanlage, so war unser Eindruck später. Das Zimmer hat ein dreigeteiltes Fenster, mit zwei Flügeln zum Öffnen. Jedoch waren die Griffe abgeschraubt. Lüften geht also nicht. Ich frage mich, wie die Raucherzimmer riechen müssen. Vom 8. Stock gucken wir auf den Pool, der romantisch direkt an der stark befahrenen Ringsrasse liegt. Vor dem Fenster ist ein wilder Taubenschlag. Gottseidank schlafen die Tauben nachts, aber das Gegurre am Tag ist schon nervend. Warum das Hotel nichts dagegen tut?

Das Zimmer ist gut eingerichtet. Ein neuer Teppichboden. 32er TV mit DVD Spieler und Bose Boxen. Das Zimmer ist in einem guten Zustand und zeitgemäss.

Das relativ kleine Bad ist nett. Glasscheibe zum Schlafzimmer statt Mauer. Eine Badewanne ist direkt an der Scheibe, die schwer zu bedienende separate Glas-Dusche hinten. Ein Waschbecken, keine Möglichkeit die Handtücher, die man benutzt, aufzuhängen. Kein Bidet. Das Bad war nicht gut gereinigt. Seifenflecken in der Ablage, Haare auf dem Bademantel.
Ich wollte gerne die Toilette benutzen. Es erschien mir opportun, das Rollo runterzulassen. Nur wo? Nach langer Suche fand meine Frau den Schalter unter dem Bademantel versteckt.

Ich suchte das Hotel-Directory oder ABC. Ich fand es nicht. Ich rief also die Rezeption an, die zuerst nicht verstand, was ich will und dann mir nicht erklären konnte, wo sich das Directory befindet. Der Butler, der dann endlich unsere Säfte brachte, konnte aufklären. Eigentlich leicht zu finden, wenn man das Geheimfach kennt! (Im Scheibtisch links ist noch ein Fach).

Ich hatte um 19 Uhr eine Verabredung mit dem Executive Chef. Ich bat, da ich erst um 19.30 eintraf, ihm schnell Bescheid zu sagen, ob wir auf Morgen oder Übermorgen verschieben können. Ich musste viermal nachfragen, ob das erledigt wurde. Und erst beim 4. mal bekam ich eine Antwort.

Mit dem Licht stehen wir auf Kriegsfuß. Wir haben noch nicht verstanden, für was welcher Schalter ist! Es gibt ganz viele Schalter. Immer sind es zwei Knöpfe, alles kann stufenlos geschaltet werden. Vermutlich wissen wir es, wenn wir auschecken. Leider nicht intuitiv bedienbar.

Da wir von der langen Fahrt etwas erschöpft gewesen sind – Sie können sich nicht vorstellen, was Ihnen auf der geteilten Autobahn auf Ihrer Seite alles entgegenkommen kann! – bestellten wir den Room Service. Es sollte 25 Minuten dauern. Nach 25 Minuten rief jemand an, es dauert 5 Minuten länger. Das fand ich gut! Als dann mein “medium” bestelltes Steak kam, musste ich es zurückgehen lassen. Es war durch durch durch. Tot gebraten. Meine Frau wollte dann auch nicht alleine essen, so dass wir das essen komplett zurückgehen ließen. Obwohl ich ein DND (Nicht stören) Schild draußen hatte, klingelte es. Der F&B Manager persönlich kam um 22 Uhr um ein medium-gebratenes Steak zu bringen. Da lag ich bereits im Bett und war grantig und lehnte das ab.
War aber nett gemeint.
Am nächsten Tag entschuldigte sich der F&B Manager nochmals.

Ich habe ein Clubzimmer genommen, da ich gerne in die Lounge gehe. Aber die Lounge ist wegen Renovierung geschlossen. So wurde es mir mitgeteilt. Ich beschwerte mich dann und durfte im Coffee Shop Kaffee trinken und zwischen 18 und 20 Uhr in der Bar trinken. Hätte ich nicht insistiert, wäre nichts passiert. Warum teilt man das den Gästen nicht vorher bei der Buchung mit?

Auf der Homepage verspicht das Taj Palace neben „Daily Housekeeping“ auch Taj Schokolade, ein Faxgerät und personalisiertes Briefpapier. Bis auf das Housekeeping war nichts da.

Im Coffee Shop hatten wir einen 5 p.m. High Tea, der eher ein Afternoon Tea mit einer Etagere leckerer Sandwiches, Scones und Petit Fours ist. Dazu sehr guten Cappuccino. Weltklasse. Das versöhnte etwas.

In der Blue Bar haben wir draussen in angenehmer Atmosphäre Longdrinks genossen. War auch ganz prima!

Ich bin kein Freund der indischen Küche. Das Masala Art ist für mich okay. Hemant Oberoi, der Chefkoch aller Taj Hotels, entwickelte ein Konzept, das einer Sushi Bar gleicht. Die Köche kochen vor den Augen des Gastes und erklären, was sie gerade so machen. Wir hatten ein Degustationmenü der nordindischen Küche. Das war alles ganz okay. Kenner sagen, dass das Masala Art eines der besten Restaurants in Delhi ist. Wer also gerne indisch isst, sollte unbedingt ins Masala Art gehen und dort die nordindische Küche probieren.
Mir gefiel das Essen im Masala Art besser als im THE SPICE ROUTE ( www.gourmet-report.de/artikel/342454/THE-IMPERIAL-HOTEL-New-Delhi/ )

Über Hemant Oberoi:
www.gourmet-report.de/archiv/hemant+oberoi

Am letzten Tag öffnete dann die recht chice Lounge. Das Frühstück war okay, wie immer in Indien kein gutes Brot. Ausserhalb der Happy hour von 18-20 Uhr gibt es nur Kaffee und Kekse. Gegen 17 Uhr auch Kuchen.

Am Ende mochten wir das Taj Hotel besser. Die Mitarbeiter sind stets so bemüht, einen glücklich zu machen. Kulturelle Unterscheide verhindern das manchmal. Trotzdem würden wir eher nicht in dieses Taj Hotel gehen, die Location ist für uns zu abseits. Wir mögen es eher ultrazentral und sind gerne gleich mitten im prallen Leben. Da ist das Imperial ( www.gourmet-report.de/artikel/342454/THE-IMPERIAL-HOTEL-New-Delhi/ ), das auch preiswerter ist, die bessere Wahl für uns – auch wenn ich da gebückt duschen muss.

Tajhotels buchten wir preiswert über booking , bzw. www.gourmet-report.de/goto/hotel-de

Lesen Sie auch unseren Bericht über Taxis in Delhi: www.gourmet-report.de/artikel/342455/Taxi-im-Flughafen-Delhi/

Von Delhi sollte man einen Ausflug nach Agra machen: lesen Sie über das Oberoi Hotel Amarvilas in Agra, Indien
https://gourmet-report.de/artikel/342575/Oberoi-Hotel-Amarvilas-in-Agra-Indien.html

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (5 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.