Münchner P1-Club

Da dürften die gut 180.000 gastronomischen Betriebe in Deutschland aufhorchen: Steven Reinisch, in Bad Langensalza geboren und Masterstudent des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik (HPI), hat zusammen mit Freunden aus Bamberg und Vechta eine neuartige Gastronomie-Lösung entwickelt, die für Kunden und Betreiber die Abläufe bequemer macht. Die kostengünstige Web-Dienstleistung integriert mobile Apple-Geräte wie iPhone, iPod Touch und iPad, um bestehende Kassen- und Kommunikationssysteme zu ersetzen, Laufwege zu verkürzen und den Eingabeaufwand zu verringern. Damit gelangten der angehende IT-Ingenieur und sein Team in der Finalrunde eines erstmals ausgetragenen Businessplanwettbewerbs auf Platz eins. Der bekannte P1-Club in der Münchner Prinzregentenstraße setzt das System seit Oktober ein und präsentierte es soeben auf seiner offiziellen Wiedereröffnungs-Party.

„Gerade junge und kleine Gastronomiebetriebe können sich klassische teure Kassensysteme, die nicht selten 10.000 Euro und mehr kosten, kaum leisten“, erläutert Reinisch die Marktlage. Deshalb würden oft simple Registrierkassen eingesetzt, deren Funktion kaum über die eines Taschenrechners hinausgehe. Dagegen setzt Reinischs Studententeam auf eine günstige Software-Komplettlösung, die auch die Online-Bestellung von Waren per elektronischer Speise- und Getränkekarte sowie die Tischreservierung übers Internet einbezieht. Medienbrüche wie bei der Verarbeitung von Bestellungen, die als Fax- und E-Mail eingehen, gehören der Vergangenheit an.

Das Team der Jungunternehmer in spe bietet seine Software ausschließlich als „App“ über Apples Verkaufsplattform, den iTunes Store, an. Je nach Konzept des gastronomischen Betriebs können verschiedene Module genutzt werden – und dies weltweit. „So sind dann entweder alle Abläufe abgebildet oder nur solche Module im Einsatz, die jeweils zwingend erforderlich sind. Das macht unsere Lösung günstig und flexibel zugleich“, erläutert Reinisch. Ein kleines Restaurant mit drei Servicekräften dürfte nach seinen Worten mit gut 1.500 Euro Beschaffungskosten und knapp 400 Euro Kosten für die Nutzung der Web-Dienstleistung („Software-as-a-Service“) auskommen.

Das komplette System der Auftragsbearbeitung und Leistungsabrechnung eines Gastronomiebetriebs bildet der Informatikstudent aus Potsdam mit seinem Team auf einem einzigen kleinen iPod Touch ab. Erweiterungen sind dank der Web 2.0-Technologie keine Grenzen gesetzt. So können Gastronomen zum Beispiel auch ihre Betriebsdaten von überall aus erreichen und sie mit Dienstleistern und Partnern auf sicherem Wege austauschen.

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