Ärger im Urlaub

Analyse Reisebeschwerden: Ärger im Urlaub

Größte Aufreger heuer: Flugbuchungen, Flugzeiten, verlorenes Gepäck

Der Urlaub ist schon vorbei? Aber nicht in guter Erinnerung? Heuer gab es mehr als dreimal so viele Anfragen wie noch 2008 allein nur zu den Fluglinien. Ein Hauptgrund war der Gläubigerschutzantrag von Sky Europe. Verspätete oder geänderte Flugzeiten sowie kein Gepäck am Reiseziel vermiesten ebenfalls den Urlaub. Weiteres Ärgernis war die Unterkunft – schmutzige Zimmer, Schimmel im Bad, Ungeziefer. Die Anfragen betrafen vor allem die Urlaubsländer Italien, Spanien, Türkei sowie Niederlande und England, was auch durch Sky Europe mitbedingt war. Das zeigt eine erste AK Bilanz von 239 Urlaubsbeschwerden (2008: 183).

Die Anfragen zu den Airlines nahmen heuer stark zu (141, 2008: 40)
– sie haben sich mehr als verdreifacht. Auslöser war Sky Europe (102) – wobei zwei von drei Anfragen den Gläubigerschutzantrag beim slowakischen Insolvenzgericht betrafen. Viele KonsumentInnen waren verunsichert. Sie wollten wissen, welche Auswirkungen das Verfahren auf ihre Flugbuchung hat sowie auf schon lange ausständige Rückerstattungen von Ticketpreisen und auf Entschädigungszahlungen aus gestrichenen Flugstrecken oder Flugabsagen. Ein Drittel der Sky-Europe-Anfragen betraf „normale“ Probleme mit dem Gepäck, Flugzeiten oder erst kurz vor dem Abflug verlangte Gebühren.

Generell rangierten heuer bei den Verbraucheranfragen Probleme mit dem Flugverkehr ganz oben. So regte sich fast jeder dritte Konsument über seinen Flug auf. Die Beschwerdeliste ist lang: Flüge werden zusammengelegt oder gestrichen; Verspätungen; geänderte Flugzeiten; ein anderer Abflughafen, etwa München statt Wien; nachträglich am Urlaubsort eingetroffenes Fluggepäck – bis zu fünf Tage später; verlorene Koffer – so war etwa bei einem Konsumenten eine Tauchausrüstung um 4.600 Euro weg.

Fast jeder fünfte Verbraucher ärgerte sich über die mangelhafte Hotelunterbringung. Die Zimmer waren schmutzig oder abgewohnt. Im Bad war Schimmel oder es krabbelte Ungeziefer (Ratten und Bettwanzen). Missstimmung brachten auch dreckige Strände oder Pools sowie Freizeitangebote, die nicht dem Katalog entsprachen.

Jeder Zehnte hatte Fragen zu den Stornogebühren – zum Beispiel wie hoch darf sie sein, oder wann kann kostenlos storniert werden. Einige KonsumentInnen beklagten Leistungsmängel wie Programmänderungen. Andere wiederum hatten Preisprobleme. So wurde mehrmals kritisiert, dass Fluglinien die Bruttopreisauszeichnung missachten.

Die AK analysierte die ersten Beschwerden von 239 KonsumentInnen. Sie ließen sich beim Verein von Konsumenteninformation (VKI) von Mitte Juni bis Mitte Juli beraten.

SERVICE: Die AK Analyse unter www.arbeiterkammer.at

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