Der neue Hafen von Apatin in der Vojvodina

Von Bierbrauern und Donauschiffe(r)n

Das kleine Städtchen Apatin liegt im Norden der serbischen Provinz Vojvodina unweit der kroatischen Grenze direkt an der Donau. Die Provinzhauptstadt Novi Sad ist etwa 120 Kilometer donauabwärts entfernt. Doch trotz ihrer nur knapp 19.000 Einwohner geizt die Stadt nicht mit Attraktionen: Ein nagelneuer Hafen, das wohl bekannteste Bier des Landes, eine lebhafte Fußgängerzone und historische Architektur kreieren eine ganz besondere Atmosphäre. Mehr Informationen zu Apatin unter www.soapatin.org/ – bislang aber leider nur in serbischer Sprache.

Nagelneu ist die Marina von Apatin, ein Schiffsanleger, den sich das serbische Wirtschaftsministerium rund 500.000 Euro Fördergelder hat kosten lassen – bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von über drei Millionen Euro. Er soll zukünftig, so hofft man, die erste Anlaufstelle für Donaukreuzschiffe am serbischen Teilstück sein auf ihrem Weg Richtung Flussdelta. Und das so genannte „deutsche“ Städtchen, bis 1944 war es die größte rein deutsche Gemeinde im damaligen Jugoslawien, attraktiv machen als Zwischenstopp in der Vojvodina.

Kaum 500 Meter vom Stadtzentrum entfernt entstehen hier zudem etwa 400 Ankerplätze für Boote und Yachten mit bis zu 15 Metern Länge. Auch für das kulinarische Wohl wird gesorgt: Ein Restaurant sowie ein Supermarkt versorgen hungrige „Schiffer“, die in Apatin anlegen. Darüber hinaus sollen in den nächsten Monaten rund um die Hafenanlage weitere Restaurants, Einkaufszentren und Hotels fertiggestellt werden. Doch der Apatin-Besucher findet auch abseits des neuen Hafens ein lebhaftes Stadtleben: Zahlreiche Cafés, Restaurants und auch Straßenverkäufe laden in der Fußgängerzone zum Flanieren ein. Und der städtische Fußballverein FK Mladost Apatin verfügt sogar über ein kleines Stadion. Die Umgebung der Stadt bietet mit wald- und wasserreichen Naturschutzgebieten viele „natürliche“ Ausflugsziele in der Vojvodina. Darüber hinaus sind einige gut erhaltene Klosteranlagen, das Kurzentrum Banja Junaković und das Lipizzaner-Gestüt von Karađjorđjevo leicht zu erreichen.

Für Tagesausflüge bieten sich die Provinzhauptstadt Novi Sad oder im Südosten Subotica und der Palić-See an
Ursprünglich gegründet als Brückenkopf der Wiener Hofkammer im Jahr 1739, hat sich Apatin schnell vergrößert und zu einer „echten“ Stadt entwickelt. Dabei haben besonders deutsche Kolonisten ihren Teil dazu beigetragen: katholische Kirchen, Architektur im Stil der Sezession, gepflegte Grünanlagen sowie Gärten und nicht zuletzt das wohl beliebteste Bier Serbiens, das Jelen Pivo (das „Hirsch-Bier“) – gebraut in der über 250 Jahre alten Brauerei Apatinska Pivara, gehen auf die deutschen Wurzeln zurück.

www.serbia.travel

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