Miesmuschelsaison

„Wie die Saat – so die Ernte“, auch die Muschelfischer bauen auf diesen Spruch. Sie hoffen aufgrund von guten Saatmuschelfängen in 2006 auf eine leicht entspannte Situation in diesem Jahr. Die Erwartungen für die Saison, die am 17. August offiziell eröffnet wurde, sind verheißungsvoll: Wie das staatliche Fischereiamt in Bremerhaven auf Anfrage des Landvolks Niedersachsens mitteilte, steht ausreichend Konsumware in guter Qualität zur Verfügung. Vorausgesetzt, dass die Muscheln nicht zu stark unter Fressfeinden wie dem Seestern und Witterungsunbilden leiden müssen. Ein Glücksfall für die Fischer wäre es zudem, wenn die Erzeugerpreise auf dem hohen Niveau des Vorjahres bleiben.

Im vergangenen Jahr haben die niedersächsischen Miesmuschelfischer eines ihrer wirtschaftlich besten Ergebnisse erzielt. Damals erzielten sie einen Durchschnittserlös von 1,89 Euro je Kilogramm. Damit wurde der Durchschnittserlös des Jahres 2005 um 210 Prozent übertroffen. Maßgebend dafür war die Preissituation auf dem niederländischen Markt, den die niederländischen Muschelbetriebe und die Fischer aus Schleswig-Holstein nicht ausreichend beliefern konnten. Insgesamt betrug die Jahresanlandung in Deutschland und den Niederlanden nur 3.670 Tonnen (t). Im Durchschnitt der Jahre ernten die Muschelfischer etwa 6.000 t der eiweißreichen Tiere. Da die deutschen Muscheln vor allem auf der Auktion in Yerseke/Niederlande vermarktet werden, profitierten die niedersächsischen Muschelfischer durch den Versorgungsengpass von Preisen bis zu 3,70 Euro pro Kilogramm.

Sorgen bereitet den Küstenfischern allerdings nach wie vor die pazifische Auster. Sie breitet sich immer stärker aus und besetzt ehemals typische Miesmuschelstandorte sowie Kulturflächen der Betriebe. „Wie ein Betonmantel liegen die zusammengewachsenen Austern auf den Wattflächen und lassen sich kaum entfernen“, sagte Dr. Wolfgang Hagena, ehemaliger Leiter des Staatlichen Fischereiamtes Bremerhaven. Die Fischer versuchen daher, mit Hilfe von künstlichen Anheftungsmöglichkeiten Saatmuscheln zu gewinnen. In diesem Jahr erwarten die Muschelfischer von diesen Standorten mehrere hundert Tonnen Saat in hervorragender Qualität. Diese sogenannten Saatmuscheln wurden mit einer Länge von etwa 15 mm auf die Kulturflächen ausgebracht und bilden nun den Grundstock für eine optimistische Zukunftsprognose. (Landvolk Niedersachsen)

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