Kinder-Kochschule auf dem Obsthof Bäcker

Heinrich und Gisela Bäcker erweisen sich als gute Gastgeber und Laien-Lehrer. Zur Begrüßung gibt´s einen Beeren-Milchshake, der wohl alles, was in Eisdielen so serviert wird, in Sachen säuerliche Frische in den Schatten stellt. Damit die Kinder sich vorstellen können, wie die Spargel-, Erdbeer und Himbeerpflanzen im Erdreich aussehen, hat Hausherr Heinrich Bäcker ein paar Anschauungsexemplare ausgebuddelt. Aber, dem Sachkunde- oder Biolehrer will der Landwirt keine Konkurrenz machen.

Bei der Kinder-Kochschule, eine Reihe der Westfälischen Nachrichten und des Köcheclubs Münster im Verband der Köche Deutschlands (VKD), geht es um Anschauungsunterricht in Sachen Ernährung und um Bewegung mit einer Prise Abenteuer. Deshalb heißt es nun: Rasch in die Beeren-Kulturen. Auf dem Weg zu den Brombeer- und Himbeer-Büschen, die in langen Reihen stehen, „müssen wir durch den Dschungel“, lacht Bäcker, als er die Kinder und Köche durch einen Riesen-Holunderbusch führt.

Nur die reifen Früchte pflücken, heißt die Devise. Bei Brombeeren kommt es nicht nur auf die dunkle Färbung an. Vielmehr: Wenn die Brombeeren am Busch zu sehr Widerstand leisten, sind sie nicht reif, erläutert Gisela Bäcker. Ihr Tipp: „Die Früchte müssen leicht abgehen.“ Es geht leicht. Die Kinder haben ihre Schalen, in die zuvor schon Mirabellen, Pflaumen und ein paar Stachelbeeren gewandert sind, schnell voll. Klar, und was nicht in die Behälter passt, verschwindet im Mund.

„Wer arbeitet, darf auch probieren“, lautet die Losung von Holger Wegmann, Vizepräsident des VKD, Leiter der Wirtschaftsdienste bei der NRW-Bank und Chefkoch bei der Kinder-Kochschule. Eine zweite Exkursion führt in die Blaubeer-Kultur. Danach reicht der gesunde Rohstoff für gleich drei Kochgruppen. Mario Engbers, Vorsitzender des Köcheclubs Münsterland und Küchenmeister bei der Halle Münsterland, rührt im großen Bottich Pfannkuchenteig. Mareike Kamps, die für die Menüs im Casino der Kassenärztlichen Vereinigung mit zuständig ist, hat Grütze, zu genießen mit Vanille-Eis, auf ihrem Speisezettel. Holger Wegmann lässt mit vielen fleißigen Fingern die Früchte für eine Beeren-Mix-Marmelade zubereiten. Tempo, Tempo, die 40 Gläser müssen mit der Kelle befüllt sein, bevor die Eltern ihre Sprösslinge wieder abholen.

Als Mama und oder Papa kommen, gibt es nicht nur Schürzen, Kochhut, Infobroschüre und Marmelade mitzunehmen, sondern auch viel zu erzählen. Zum Beispiel für Miriam. Sie hat mit einem furchteinflößenden Messer die Zitronenmelisse zerteilt, die der Konfitüre die besondere Note verpasst. Oder Hannah und Maurice, die ebenfalls mit scharfen Klingen hantierten, um Erdbeeren zu halbieren und Zitronen zu zerteilen. Fürs Gemüsequiz, das Ulla Wegmann abwickelt, bleibt kaum Zeit. Klar, denn „die geht viel zu schnell vorbei“, findet der Nachwuchs mit Hut und Schürzen. |www.westfaelische-nachrichten.de /kinderkochschule

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