Haie gehen den Bach runter

Halbzeit-Bilanz bei der

Welt-Artenschutz-Konferenz in Den Haag: Nur wenige Tier- und

Pflanzenarten erhalten einen stärkeren Schutz. Die meisten Beschlüsse

der Delegierten aus 171 Nationen werden viele Arten aus Sicht des

IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) weiterhin gefährden.

Verboten bleibt der Verkauf von Walfleisch oder anderen Teilen der

sanften Riesen über Grenzen hinweg. Auch erkannten die Delegierten

erstmals die Schwierigkeiten der Kontrolle und das bedrohlich

wachsende Ausmaß des Internethandels an. Eine IFAW Studie

registrierte in Großbritannien allein in einer Woche über 9.000

illegale Angebote – darunter lebende Tiere und Produkte aus

Tierkörperteilen.

Bei den Walen hatte Japan versucht, das Handelsverbot für

Walfleisch aufzuheben. In allen Fragen zu Walen ist die

Walfang-Konvention IWC zuständig. Sie tagte erst letzte Woche in

Alaska. Japan hatte vorgehabt, die Aufteilung der Zuständigkeiten der

Konventionen zu unterlaufen und damit auszuhebeln. Damit ist das

größte Walfänger-Land der Erde aber gescheitert.

Schlechter erging es Haien und Nashörnern. Trotz geringen

Bestandszahlen, Wilderei oder übermäßiger Fischerei bleiben die Arten

ungeschützt. Der Handel mit der Haiarten Dorn- und Heringshai sollte

zumindest überwacht werden, um Schutzmaßnahmen in die Wege leiten zu

können. Delegierte hatten heute Abgelehnt die zwei Haiarten zu

schützen.

"Wir freuen uns, dass die Wale weiterhin vom Handel ausgenommen

werden. Enttäuschend ist, dass heute die Chance verpasst wurde, für

die Fischerei relevante Fischarten in die Konvention aufzunehmen,"

erklärt Peter Pueschel vom IFAW. "Es ist erschütternd, dass sich die

Länder nicht auf den Schutz des Dorn- und Heringshais einigen

konnten. Das Thema wird uns aber wahrscheinlich Ende nächster Woche

wieder beschäftigen. In der Vollversammlung kann die Abstimmung

wiederholt werden, dann hoffentlich mit einem positiven Ergebnis".

Dorn- und Heringshai leidet unter übermäßiger kommerzieller

Nutzung. So landet der Dornhai in Deutschland als Schillerlocke in

den Läden. Beide Arten werden in vielen EU-Ländern mit den beliebten

"Fish and Chips" und als Haisteak verspeist. Die Haiarten vermehren

sich nur sehr langsam. Deshalb sinken ihre Bestände.

Für bevorstehende zweite Woche werden engagierte Debatten um den

Schutz der Elefanten erwartet, aber auch das Schicksal der Tiger und

die Grundlagen der Konvention werden wichtige Themen sein.

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