Trip nach Abu Dhabi – Jumeirah at Etihad Towers

In den Schulferien wollten wir – 2 Erwachsene und 1 Kind – uns mal Abu Dhabi angucken. Am besten ist das Jumeirah in den Etihad Towers bewertet. Allerdings kostete es über 200 Euro/Nacht. Ich fand dann noch einen Preis für 165 Euro inkl. Frühstück und Steuern für uns drei. Das Frühstück kostet pro Person 45 Euro (160 AED + 16 %), das sind dann 135 Euro für’s Frühstück und 30 Euro fürs Zimmer …

Wir fliegen ab Bahrain eine Stunde. Auch hier kosteten alle Flüge über 300 Euro. Ich buchte mit Punkten von der Kreditkarte bei Gulfair.
Das nächste Problem war, dass Nicht-Europäer, Frau und Kind haben kein EU Pass, ein Visum brauchen. Das beantragt man über das Hotel. Für knapp 200 Euro pro Person! Deutsche bekommen gratis bei Einreise ihren Stempel.
Das werden teure drei Nächte! Bisher sind wir bei 1800 Euro für drei Nächte ….

Der Flug mit Gulfair in der Economy war okay, der Sitzabstand ist auch akzeptabel für einen 190 cm Mann.
Am Flughafen angekommen kauften wir für je 8,60 Euro zwei SIMS von „DU“. Die beinhalten 20 Minuten egal wohin Telefonie, 20 SMS und 300 MB Data. ( http://www.du.ae/personal/mobile/prepaid-plans/visitor-mobile-line-en) .
Auf dem Flughafen laden wir mit dem sehr guten Gratis-WiFi des Flughafens die Route zum Hotel aufs Handy, um es als Navigation zu benutzen. Das war auch gut so. Denn DU bietet offenbar maximal 3G bei dieser SIM und ist damit doch arg langsam. Wir haben den gesamten Urlaub das kaum genutzt, da es fast überall schnelles Internet gibt. Und fürs Navigieren gibt es die App RTA Smart Drive kostenlos. Der Küchenchef Sebastian Popp empfahl diese.

Danach holten wir unseren Mietwagen ab. Dieser war in einem halbwegs akzeptablen Zustand. Statt des gebuchten Tiida bekamen wir sogar einen Sunny. Mal ein echtes Upgrade. Der Wagen hatte 35.000 runter und war innen etwas verdreckt, ausser nur leicht verkratzt. Man fährt 40 Minuten vom Flughafen zum Hotel.

Beim Hotel angekommen, wurden wir gleich freundlichst von den Mitarbeitern begrüsst. Man parkte unseren Wagen (gratis), übernahm die Koffer und führte uns persönlich zur Rezeption. Der Rezeptionist war kompetent und freundlich und gab uns noch gute Tipps für Restaurants. Und er sagte uns, dass wir aufgrund einer Promotion als Frühstücksgäste auch jeden Abend kostenlos im Buffetrestaurant essen könnten. Dann wurden wir von einer lustigen Nepalesin aufs Zimmer geführt, die uns das Zimmer erklärte. Aber so richtig kannte sie sich auch nicht aus. Sie ist erst seit drei Wochen da.

Da wir mit Kind kamen, hat uns das Hotel freundlicherweise ein deutlich größeres Zimmer gegeben, damit wir nicht aufeinader hocken müssen. Ausserdem mit einem schönen Meeresblick vom 30 Stock. Ein doppeltes Upgrade. Das Zimmer hatte ein „Kid Set-up“. Neben einer Plüschschildkröte gab es eine große Schildkröte aus hochwertiger, weißer Schokolade und einigen anderen Naschereien. Beeindruckend dieses Willkommen.

Das Zimmer ist modern und geschmackvoll eingerichtet. Fenster lassen sich nicht öffnen. Auch ein Balkon fehlt. Sehr wichtig für mich ist der Bürostuhl. Einer der besten Bürostühle, die ich je in einem Hotel hatte. Ich konnte gut arbeiten. Es gab gratis Wasser und eine Nespressomaschine. Hervorragend!

Nervig war das Lichtsystem. Es gibt einen Masterschalter. Drückt man diesen, geht alles Licht im Zimmer an, ausser im Bad. Drückt an ihn wieder geht alles aus und man kann dann aber nicht mehr individuell Lampen anmachen. Wenn mein Sohn schlief, brauchte ich die Schreibtischlampe. Ich musste also durch das ganze Zimmer tigern und an vier Stellen das Licht ausmachen. Auch die Dusche ist problematisch. Das Bad ist toll, groß und schön. Badewanne plus große Dusche. Jedoch fliesst das Wasser in der Dusche zur Tür hin und dann durch Ritzen ins ganze Bad. Wenn einer von uns duschte, verrammelte der andere die Tür mit dem Badvorleger. Noch ärgerlicher war die Klimaanlage. Wir baten darum, dass sie auf 24°C gestellt wird. Wurde sie auch. Jedoch schaffte sie es nie, auf 24°C zu sein, sondern war immer viel kälter. Nachts um die 22°C mit kalten Wind. So dass wir sie ausstellten. Nur wird dann die Luftfeuchtigkeit im Zimmer extrem. Das Bett klamm, die Deckel vom Pass wölbten sich nach oben. Das war nervig! Und das Hotel hat weder die Dusche noch das A/C Problem während unseres Aufenthalts lösen können. Das sollte in einem Haus dieser Klasse nicht sein.

Jetzt ging es aber erst einmal an den Strand. Solange wie es hell ist, hat dieser geöffnet. Auch hier war der Poolboy extrem freundlich. Er bezieht eine Strandliege für Dich frisch, er legt dann ein großes, kuschliges Badetuch dazu. Klasse Service! Das Wasser war fast badewannenwarm. Toll. Blöd war, dass der Bademeister uns schon um 18.30 Uhr aus dem Meer scheuchte, obwohl es noch hell war. Etwas störend sind die Baustellen neben dem Hotel. Zwei weitere Hotelketten bauen gerade.

Da wir faul waren, gingen wir abends in das – für uns kostenlose – Büffetrestaurant. Das Buffet war toll. Eine riesige Auswahl wie auf einer Kreuzfahrt, nein deutlich mehr. Allerdings alles in sehr guter Zubereitung. Zwar waren es kaum edle Produkte, aber gute – frisch und schmackhaft zubereitet. Ein sehr guter Küchenchef, Sebastian Popp, arbeitet hier. Alleine die Brötchen, die ein Inder (!) dort frisch backt, sind besser als bei den meisten deutschen Bäcker. Er backt morgens und abends jeweils zweimal, damit die Brötchen immer frisch sind und nicht Luftfeuchtigkeit ziehen. Spitzenklasse. Aber nicht die 57 Euro wert, die pro Person aufgerufen werden und einige auch voll zahlen. Wir aßen alle viel zu viel.

Am nächsten Morgen sind wir zum Frühstück. 20 Minuten Wartezeit auf einen Tisch, der dann schlecht gereinigt ist, inkl. schmutzigem Stuhl und Lippenstift an der Tasse. Heute gab es gar keine Brötchen und das – an sich gute – Brot hatte um 10.30 Uhr viel Feuchtigkeit gezogen und war gummiartig. Wurde heute nur einmal gebacken? Auch beim Frühstück gibt es eine sehr große Auswahl, zwei Kochstationen für Eier oder Crepes und Pancakes, sowie eine dritte Station für warmes, asiatisches Frühstück. Es gibt Automaten-Cappuccino, der mies und „Handgemachten“, der sehr gut ist. Wer nicht nach „handmade fragt, bekommt den scheusslichen Automatenkaffee. Und vieles arabisches und asiatisches. Nur Speck zu den Eiern und Schinken fehlte. Das Restaurant ist halal.
Auch beim Frühstück bringt sich das Personal, z.B. Beatrice, für einen um. Sieht aber – wie alle Mitarbeiter – nur wenig! Über 45 Euro pro Person sind jedoch für dieses Frühstück sehr ambitioniert.

Zwei Cappuccino - ein scheusslicher Automatenkaffee und ein sehr guter handgemachter

Zwei Cappuccino – ein scheusslicher Automatenkaffee und ein sehr guter handgemachter

Ich erfuhr, dass das Hotel zur Zeit ein großes Problem hat. Aufgrund des Erdbebens in Nepal fehlen viele Arbeitskräfte aus Indien und Nepal, die jetzt ihren Jahresurlaub nahmen und nach Hause fuhren. In manchen Abteilungen 35 %. Da verzeiht man dem Hotel so manche Serviceschwäche.

Gegenüber vom Hotel ist das von Kempinski geleitete Emirate Palace. Da es so ein super Hotel sein sollte, haben wir es uns angeguckt. Man findet dort einen Automaten, aus dem man Gold kaufen kann – so wie woanders einen Schokoriegel. Es ist sowieso alles vergoldet hier. Meine Frau wollte dann den berühmten Cappuccino mit echten 24 Karat Gold flakes (17,50 €), wir Jungs haben uns ein Wasser geteilt 😉 Das Hotel muss man jetzt nicht gesehen haben.
Mittlerweile hat Küchenchef Sebastian Popp die Hotels getauscht und arbeitet nun im Emirates Palace.

Der berühmte Cappuccino mit 24 Karat Goldflocken vom Hotel Emirates Palace , Abu Dhabi

Der berühmte Cappuccino mit 24 Karat Goldflocken vom Hotel Emirates Palace , Abu Dhabi

Toll ist die Aussicht des „Observation Deck at 300“, dem höchsten Cafe in Abu Dhabi. Die Gastronomie macht sowieso einen exzellenten Eindruck im Hotel. Wir besuchten nur das japanische Tori No Su. Küchenchef Takashi Ando bringt ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis.

Tori No Su - japanische Restaurant im Jumeirah Etihad Towers

Tori No Su – japanische Restaurant im Jumeirah Etihad Towers

Das Hotel wurde von drei Arten Gästen bevölkert. Businessreisende im dunklenAnzug, reichen Arabern und Indern und deutsche Touristen, die die Mehrheit bildeten. Der Typ Tourist, wie man ihn z.B. auf der AIDA trifft. Ich sprach einige Landsleute an. Viele waren bereits öfter da. Zu dieser Saison gibt es Superangebote ab Deutschland. Acht Tage mit Flug, Transfer und Halbpension ab 800 Euro. Rechnet man 400 Euro für Flug und Transfer, bleiben 400 Euro fürs Hotel. Bei zwei Personen im DZ sind das dann 100 Euro pro Tag. Das ist natürlich ein doller Preis. Zwei Normalgäste bezahlen für Frühstück und Abendbüffet bereits 204 Euro, mehr als das Doppelte.
Das erklärt auch die teilweise euphorischen Bewertungen auf diversen Portalen („die Bettwäsche wird sogar jeden zweiten Tag automatisch gewechselt. Sensationell!“ – Holidaycheck.de) . Wer auf Mallorca drei Sterne Hotels gewohnt ist, wähnt sich hier im Paradies zum gleichen Preis!

Die Reise der deutschen Touristen, die oft schon in dem Hotel gewesen sind: Air Berlin Flug nach Abu Dhabi, Flughafen Transfer ins Hotel. Frühstück, Beach, Abendessen. 8 Tage lang. Gebräunt und erholt nach Hause. Ich muss sagen, für 800 Euro inkl. Flug ist das natürlich ein Hit. 5 Sterne Luxus für ganz wenig Geld.

Das Hotel wird von dem deutschen Hoteldirektor Stefan Fuchs geleitet. Viele leitende Positionen im Haus werden von Damen bekleidet.

Fazit: Obwohl das Hotel Schwächen hat, reissen die hilfsbereiten und freundlichen Mitarbeiter alles raus. Das Jumeirah at Etihad Towers ist ein Hotel, in das man gerne geht! Wenn man es preiswert gebucht hat.

Jumeirah Etihad Towers

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